zum Hauptinhalt

Brandenburg: Der friedlichste Tag seit zwei Jahrzehnten

Körting: „Diese Erfolge wären ohne die aktive Unterstützung der Bevölkerung nicht möglich gewesen“

Körting: „Diese Erfolge wären ohne die aktive Unterstützung der Bevölkerung nicht möglich gewesen“ Berlin - Für den friedlichsten 1. Mai seit nahezu zwei Jahrzehnten in Berlin haben laut Innensenator Ehrhart Körting (SPD) Polizei und Bürger gemeinsam gesorgt. Das konsequente Vorgehen der Polizei habe sich bewährt, sagte Körting am Montag vor Journalisten. „Diese Erfolge wären ohne die aktive Unterstützung der Bevölkerung, die der Gewaltrituale am 1. Mai endgültig leid ist, nicht möglich gewesen“, betonte der Senator. Neu sei, dass die Bürger in Kreuzberg Polizisten durchgelassen hätten, die Randalierer festnehmen wollten. Bei den Ausschreitungen am Wochenende wurden insgesamt 193 Randalierer festgenommen, im Jahr davor waren es 269 gewesen, sagte Polizeipräsident Dieter Glietsch. 70 kamen am Sonnabend, 123 am 1. Mai (Sonntag) in Gewahrsam. Von den 193 Festgenommenen wurden 113, darunter 5 Frauen, dem Landeskriminalamt überstellt, um einen Haftbefehl zu prüfen. Davon sind 61 Erwachsene. Sie hatten unter anderem Polizisten mit Flaschen und Steinen beworfen. Gegen die meisten wird wegen Landfriedensbruchs oder Körperverletzung ermittelt. Gegen 22 Straftäter aus der Walpurgisnacht wurde bislang Haftbefehl erlassen, weitere sollen folgen, kündigte Glietsch an. Am Sonnabend waren 4000 Polizisten im Einsatz, am Sonntag 6150, darunter 2350 aus anderen Bundesländern. Vor einem Jahr waren es am 1. Mai mehr als 8000 Beamte gewesen. Glietsch sprach gleichwohl von „gewalterstickender Omnipräsenz“ der Polizei. So habe es nur „Geplänkel“ mit Randalierern gegeben. Diesen Verlauf hätte sich noch vor wenigen Jahren in Berlin niemand vorstellen können, betonte der Polizeichef. 52 Polizisten seien diesmal verletzt worden, im Vorjahr waren es 192 gewesen. Auch die Sachschäden fielen weitaus geringer als in den vergangenen Jahren aus. So wurden unter anderem vier Polizeifahrzeuge und ein BVG- Wartehäuschen beschädigt. Innensenator Körting dankte auch den türkischen und arabischen Verbänden, die Einfluss auf die Jugendlichen genommen hätten. So seien unter den 113 Straftätern nur 12 ausländische Jugendliche. „Die Verbindung von ''Myfest'' und Polizeieinsatz hat sich ausgezahlt. Die Leute in Kreuzberg haben die Randale satt.“ Politik habe bei den Randalen kaum noch eine Rolle gespielt, dahinter steckten vor allem Jugendliche, „die mal die Sau rauslassen wollten“. Die Proteste gegen die NPD-Demonstration am Sonntag in Leipzig waren nach Körtings Einschätzung für den Verlauf des 1. Mai in Berlin nicht relevant. Von der linksalternativen Szene in der Hauptstadt reisten nach seiner Kenntnis nur 60 bis 80 Personen nach Leipzig. dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false