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Brandenburg: DRK setzt bei Zivildienstkürzung auf Ehrenamt

228 Zivis beim DRK-Brandenburg / Ausbau des Freiwilligen Sozialen Jahres / DRK-Präsident Seiters in Potsdam

228 Zivis beim DRK-Brandenburg / Ausbau des Freiwilligen Sozialen Jahres / DRK-Präsident Seiters in Potsdam Potsdam (dpa/PNN). Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Brandenburg setzt angesichts drohender Kürzungen beim Zivildienst verstärkt auf Ehrenamtliche. „Wir wollen beispielsweise das Freiwillige Soziale Jahr ausbauen“, sagte der Präsident des DRK-Landesverbandes, Thomas Brozat, am Mittwoch in Potsdam. Wünschenswert wäre, wenn sich die Zahl von derzeit 43 Absolventen im Land binnen zwei bis drei Jahren verdoppeln würde. Gemeinsam mit DRK-Präsident Rudolf Seiters forderte Brozat, bei Reduzierung oder Abschaffung des Zivildienstes rechtzeitig Alternativen zu schaffen. In Brandenburg beschäftigt das DRK nach eigenen Angaben derzeit 228 Zivildienstleistende, bundesweit sind es 11 500. 7000 Ehrenamtliche im Land „Ein völliges Wegbrechen würde ein großes Loch reißen“, sagte Landesgeschäftsführer Manfred Helbig mit Blick auf 144 junge Männer, die im Land ihren Zivildienst in Behinderteneinrichtungen des DRK absolvieren. „Wir sind nicht stark genug, Abbrüche in dieser Größenordnung ad hoc zu kompensieren – das ist kein Wohlfahrtsverband.“ In Brandenburg sind nach DRK-Angaben 7000 Ehrenamtliche und 3500 Hauptamtliche für die Hilfsorganisation tätig. Insgesamt zählt das Deutsche Rote Kreuz im Land 80 000 Mitglieder. DRK-Präsident Seiters bekräftigte in Potsdam, ein Wegfall von Zivildienstleistenden könne „kaum 1:1 durch Fachpersonal ersetzt werden - das ist finanziell nicht zu leisten“. Auch er setze auf einen Ausbau von Freiwilligendiensten und die Förderung Ehrenamtlicher, sagte der ehemalige Bundesinnenminister. Für Brandenburg zeigte sich DRK-Landeschef Brozat jedoch skeptisch: „Das Ehrenamt ist ein ganz großes Problem hier im Land.“ Es sei in den neuen Bundesländern generell schwieriger als in Westdeutschland, Menschen für ehrenamtliche Tätigkeiten zu gewinnen. An diesem Donnerstag will eine vom Bundesfamilienministerium eingesetzte Kommission Vorschläge für die Zukunft des Zivildienstes machen. Hintergrund ist die vom Verteidigungsministerium angekündigte Umstrukturierung der Bundeswehr bis 2010, wonach die Armee theoretisch ohne Wehrpflicht auskommen kann. Weiteres im Internet unter: www.lv-brandenburg.drk.de

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