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Brandenburg: Ebola-Verdacht bislang nicht bestätigt Südkoreaner wird in Charité behandelt

Berlin - Einem südkoreanischen Ebola-Helfer, der in der Berliner Charité behandelt wird, geht es unverändert gut. Dies sagte Charité-Sprecher Uwe Dolderer am Sonntag.

Berlin - Einem südkoreanischen Ebola-Helfer, der in der Berliner Charité behandelt wird, geht es unverändert gut. Dies sagte Charité-Sprecher Uwe Dolderer am Sonntag. Beim ersten Bluttest von Sonnabend seien keine Ebola-Viren gefunden worden. Der Test von Sonntag war am späten Nachmittag noch nicht ausgewertet. Dolderer versicherte, dass die Charité jede Änderung der Lage sofort veröffentlichen werde. Der Mann ist Mitglied eines südkoreanischen Behandlungsteams, das in Sierra Leone im Einsatz gegen Ebola war, und traf am Sonnabend in Berlin ein.

Der Patient hatte sich den Angaben zufolge am 29. Dezember mit einer Spritze eines schwersterkrankten Ebola-Patienten in den Finger gestochen. Deshalb entschied die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Person mit einem amerikanischen Spezialflugzeug auszufliegen, da der konkrete Verdacht bestehe, dass der Helfer an Ebola erkrankt. Bislang zeigt die Person keine Erkrankungserscheinungen und ist demzufolge nicht ansteckend, teilte die Klinik mit. Am Sonnabend hatte der Leiter der Isolierstation gesagt, dass die Krankheit meist zwischen dem sechsten und zwölften Tag ausbricht. Der Sonntag war Tag sechs. Spätestens bricht Ebola 21 Tage nach der Ansteckung aus.

Nach Angaben südkoreanischer Medien war die Person erst seit dem 27. Dezember in Sierra Leone im Einsatz. Im Team seien vier Ärzte und sechs  Schwestern. Nach Angaben südkoreanischer Medien lobte das Außenministerium des Landes die Charité als Spitzenklinik („highest-level hospital“). Patient und Regierung haben gebeten, weder Alter noch Geschlecht zu nennen.

Der Ebola-Erkrankte, mit dessen Spritze sich der koreanische Helfer gestochen hatte, war einen Tag später gestorben. Kurz vor dem Tod – und auch kurz danach – sind Ebola-Patienten extrem ansteckend. Die Maschine mit dem koreanischen Helfer war am Sonnabend um 7.14 Uhr auf dem militärischen Teil des Flughafens Tegel gelandet, die Person war mit einem Spezialtransporter der Feuerwehr unter Polizeibegleitung in die Charité gebracht worden.

Die Anfrage war nach Angaben von Berlins Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) am Silvesterabend an Berlin herangetragen worden. Sofort habe sich die Charité bereit erklärt, den Patienten aufzunehmen, hatte der Ärztliche Direktor Ulrich Frei erklärt. Die Klinik habe sich seit mehreren Wochen intensiv auf die Behandlung eines Ebola-Patienten vorbereitet. 160 Freiwillige seien geschult worden, darunter 50 intensivmedizinisch erfahrene Ärzte. Es sei möglich, weitere Ebola-Patienten aufzunehmen. Bei der Feuerwehr hatte die Vorbereitung gleich nach der Silvesternacht begonnen.

Die „Station für hochinfektiöse Erkrankungen“ an der Charité hat 20 Betten, die fast alle von normalen Patienten belegt waren. 18 Patienten waren deshalb bereits am Freitag in andere Stationen verlegt worden. Ein großes Team von Ärzten und Helfern kümmert sich um den koreanischen Patienten. 40 Leute würden für einen Ebola-Kranken benötigt, hieß es. 200 würden benötigt, wenn die Station mit zehn Ebola-Fällen voll ausgelastet wäre. Jörn Hasselmann (mit jas)

Jörn Hasselmann (mit jas)

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