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Brandenburg: Ehepaar vom Sohn erschlagen Bluttat in Kyritz: Polizei nimmt Täter in Berlin fest

Kyritz - Vermutlich war es der 18-jährige Sohn, der in der Nacht zu gestern seine Eltern in deren Haus in Kyritz (Landkreis Ostprignitz/Ruppin) getötet hat. Anschließend flüchtete er nach Angaben der Staatsanwaltschaft Neuruppin mit seiner Freundin im Auto seiner Eltern nach Berlin.

Kyritz - Vermutlich war es der 18-jährige Sohn, der in der Nacht zu gestern seine Eltern in deren Haus in Kyritz (Landkreis Ostprignitz/Ruppin) getötet hat. Anschließend flüchtete er nach Angaben der Staatsanwaltschaft Neuruppin mit seiner Freundin im Auto seiner Eltern nach Berlin. Dort wurde er im Bezirk Lichtenberg gegen 9.55 Uhr von Spezialeinheiten der Brandenburger und Berliner Polizei festgenommen, teilte Oberstaatsanwalt Gerd Schnittcher gestern mit. Die 15-Jährige soll um 3.28 Uhr heimlich während der Autofahrt ihre Mutter angerufen und von der Bluttat ihres Freundes erzählt haben – und dass sie angeblich entführt worden sei. Die Mutter habe sich sofort bei der Polizei gemeldet, sagte ein Ermittler. Das Mobiltelefon der jungen Frau konnte dann am Dienstag gegen 8.30 Uhr nahe dem Alexanderplatz in Berlin geortet werden. Daraufhin wurden alle Ausfallstraßen im Ostteil der Stadt überwacht. Entdeckt wurde der Wagen von Fahndern in der Storkower Straße – die beiden Jugendlichen schliefen auf den Vordersitzen. Unklar blieb zunächst, ob der 18-Jährige seine junge Freundin wirklich bedroht und „entführt“ hatte. Sie gilt bei der Polizei nicht als Tatverdächtige. Die Leichen des 63-jährigen Vaters und der 42-jährigen Mutter des Jungen waren von der Polizei um 3.45 Uhr – kurz nach dem Anruf der Mutter des Mädchens – gefunden worden. Der Tatort soll „dramatisch“ ausgesehen haben, hieß es. Der 18-Jährige soll Am Montagabend zwischen 22 und 23 Uhr mit einem stumpfen Gegenstand auf seine Eltern eingeschlagen haben – mehrfach und mit massiver Gewalt. „Überall war Blut“, sagte ein Ermittler. Danach soll der Sohn seine junge Freundin im benachbarten Wittstock abgeholt haben, von dort ging es auf die Autobahn 24 und 120 Kilometer nach Berlin. Der 18-Jährige soll heute einem Haftrichter vorgeführt werden. Er wurde gestern Nachmittag erstmals vernommen. Angaben zu seinen Aussagen und einem möglichen Motiv machte die Staatsanwaltschaft nicht. Wie es hieß, soll der Vater seit längerem mit dem Sohn wegen dessen Cannabis-Konsum gestritten haben. Mehrfach soll der Vater auf einer Therapie bestanden haben – die der Sohn jedoch ebenso wie Angebote des Arbeitsamtes abgelehnt haben soll. Zur Schule ging er nicht mehr. Der 18-Jährige ist der Polizei nach deren Angaben seit mehreren Jahren wegen Drogenbesitzes, Einbrüchen und Körperverletzung bekannt. Im September 2003 habe ihm ein Richter zur Warnung eine so genannte Vorbewährung auferlegt.

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