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Die befürchteten Zusammenstöße in Berlin bei den Kundgebungen von Slafisten und Rechtspopulisten am Sonntag blieben aus.

© dpa

Demo: Extremisten-Demos ohne Zusammenstöße

Die befürchteten Zwischenfälle bei den Kundgebungen von Salafisten und Rechtspopulisten in Berlin blieben aus. Die NPD hatte ihre Demo abgesagt.

Von Matthias Matern

Berlin - Die befürchteten Zusammenstöße von islamischen Salafisten und rechtsgerichteten Demonstranten sind am Sonntag in Berlin ausgeblieben. Ein Sprecher der Polizei berichtete am Sonntagmittag von einem friedlichen und kurzen Demonstrationsgeschehen ohne Zwischenfälle. An einer Kundgebung der Salafisten zum Bürgerkrieg in Syrien beteiligten sich nach seinen Angaben rund 50 Menschen. An einer zeitgleich ebenfalls in der Kreuzberger Markgrafenstraße veranstalteten Gegenkundgebung der rechtspopulistischen Bewegung „Pro Deutschland“ nahmen 20 Menschen teil.

Eine ebenfalls angekündigte Demonstration der rechtsextremen NPD sei bereits im Vorfeld abgesagt worden, berichtete der Polizeisprecher weiter. Nach dem Ende in der Markgrafenstraße habe ein Teil der Salafisten die Veranstaltung im Stadtteil Neukölln fortgesetzt. Dort sei bis gegen 22.00 Uhr ein Saal angemietet worden. Diese Veranstaltung fand allerdings nicht mehr im öffentlichen Raum statt, betonte der Polizeisprecher.

Ursprünglich hatten die islamischen Fundamentalisten in Kreuzberg eine ganztägige Veranstaltung geplant, die dann aber abgesagt wurde. Dabei standen unter anderem Vorträge bekannter Salafisten auf dem Programm: Neben dem Kölner Konvertiten Pierre Vogel waren radikale Prediger wie Ibrahim Abou-Nagie und Abu Dujana angekündigt, die als führende Repräsentanten des politischen Salafismus in Deutschland gelten. Die Veranstaltung war als „Benefizveranstaltung für Syrien“ beworben worden.

Gegen die Veranstaltung hatten die rechtspopulistische "Pro Deutschland“ und die rechtsextreme NPD Kundgebungen angemeldet. In den vergangenen Tagen waren deshalb Zusammenstöße befürchtet worden. Zwischenzeitlich war die Teilnahme von bis zu 1.000 fanatischen Islamisten und hunderter Gegendemonstranten erwartet worden. Die Polizei war mit einem Großaufgebot von Beamten im Einsatz. Der Berliner Verfassungsschutzes geht von knapp 400 Salafisten in der Bundeshauptstadt aus. Die Zahl der gewaltorientierten Salafisten hat sich laut Medienberichten 2012 auf etwa 200 Personen verdoppelt. epd

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