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Brandenburg reichte weniger Tonträger als im Vorjahr ein.

© picture alliance / dpa / RENE TILLMANN

Extremistische Musik in Brandenburg: 43 Tonträger sollen auf den Index

Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl der gemeldeten Fälle ab. Der Großteil der eingereichten Hass-Musik stammt aus dem rechtsextremen Spektrum.

Das brandenburgische Landeskriminalamt hat in diesem Jahr 43 Tonträger mit extremistischen und gewaltverherrlichenden Texten zur Indizierung angemeldet. Die Tonträger seien der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien vorgelegt worden, teilte das Innenministerium am Donnerstag in Potsdam mit. 31 davon seien rechtsextrem, zehn linksextrem orientiert gewesen. Zwei hätten „ausländerextremistische Texte“ aufgewiesen. Medien auf dem Index dürfen für Minderjährige nicht zugänglich sein.

Insgesamt seien 33 Indizierungsanregungen weniger als 2021 eingereicht worden, hieß es. Auffällig sei, dass für viele der musizierenden Extremisten vermehrt Gewinninteressen im Mittelpunkt stünden, betonte Innenminister Michael Stübgen (CDU). Sie versuchten daher, „ihre menschenverachtenden Botschaften zu verschleiern“.

Zum Teil ließen Bands und Produzenten Texte inzwischen vor der Veröffentlichung juristisch prüfen, um einem Indizierungsantrag zu entgehen, betonte Stübgen. Dies sei ein Ergebnis jahrelangen Drucks auf die Szene, der weiter aufrechterhalten werde. Es werde „gegen Hass und Hetze“ vorgegangen, „auch wenn sie in nette Melodien verpackt sind“.

Der brandenburgische Staatsschutz gilt als bundesweit aktivste Polizeistelle bei Indizierungen. Beleg dafür seien die bislang 1.145 Tonträger, die von dort zur Indizierung angemeldet wurden, hieß es. 1.008 davon seien rechtsextrem und 70 linksextrem orientiert gewesen, 65 seien gewaltverherrlichende und zwei „ausländerextremistisch orientierte“ Medien gewesen. Mehr als 90 Prozent der Anträge seien bestätigt worden. (epd)

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