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Brandenburg: Gebäude eines Flughafens abzugeben Nachnutzung Tempelhofs wird ausgeschrieben

Berlin - Die Nachnutzung des Flughafengebäudes in Tempelhof wird voraussichtlich in einem offenen Vergabeverfahren ausgeschrieben. „Das ist aus rechtlichen Gründen wohl unvermeidlich“, sagte der Chef der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), Dirk Kühnau, dieser Zeitung.

Berlin - Die Nachnutzung des Flughafengebäudes in Tempelhof wird voraussichtlich in einem offenen Vergabeverfahren ausgeschrieben. „Das ist aus rechtlichen Gründen wohl unvermeidlich“, sagte der Chef der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), Dirk Kühnau, dieser Zeitung. Selbst wenn der Flugbetrieb in Tempelhof aufrechterhalten bliebe, könne der Gebäudekomplex nicht an einen Interessenten freihändig vergeben werden. Kühnau sprach damit auf die Pläne des US-Investors Langhammer an, der dort ein Gesundheitszentrum errichten und den Geschäftsflugverkehr beibehalten möchte.

Die Ausschreibung für das Flughafengebäude könnte nach Schätzungen Kühnaus „noch vor dem Sommer“ erfolgen. Derzeit würden die laufenden Betriebskosten für den großen Gebäudekomplex ermittelt. Möglicherweise werde die künftige Bewirtschaftung an einen privaten Dienstleister vergeben. Man lasse sich bei der Suche nach neuen Nutzern aber nicht unter Zeitdruck setzen. Zumal das Gutachten einer – vom Bundesfinanzministerium beauftragten – Kanzlei noch aussteht. Die Juristen sollen klären, ob ein Flugbetrieb in Tempelhof auf Dauer möglich ist, ohne den Bau des Großflughafens Schönefeld zu gefährden. Der Bima-Chef geht davon aus, dass das Gutachten erst nach Ostern fertig wird. Qualität gehe vor Schnelligkeit, die Kanzlei entscheide selbst, wieviel Zeit sie brauche. „Ein Schnellschuss nützt nichts.“

Die spätere Nutzung des Tempelhofer Flughafens durch Bundesbehörden ist nach Auffassung Kühnaus „noch nicht vom Tisch“. Es solle aber niemand glauben, dass nach einer Schließung des City-Airports im Oktober 2008 sogleich Bundesministerien dort einzögen. Darüber zu entscheiden, sei liege ohnehin vorrangig in der Kompetenz des Bundestags. Am aussichtsreichsten erschien bisher der Umzug des Innenministeriums nach Tempelhof. Aber die zuständigen Berichterstatter der Bundestagsfraktionen sind nach Informationen dieser Zeitung zu der Überzeugung gekommen, dass dies aus Sicherheitsgründen nicht geht.

Kühnau bestätigte, dass es erste Gespräche zwischen seiner Behörde und der Stadtentwicklungsverwaltung gebe. Der Bima-Chef geht davon aus, dass die BBI-Gesellschafter Bund, Berlin und Brandenburg die weiteren Schritte in Sachen Tempelhof miteinander abstimmen.

Die Anhänger der Weiternutzung Tempelhofens als Flughafen wollen an diesem Sonnabend von 12 bis 20 Uhr gegenüber dem Europacenter am Breitscheidplatz zum letzten Mal Unterschriften für ihr Ziel sammeln. Bislang habe die Interessengemeinschaft City-Airport Tempelhof fast 30 000 Unterschriften von Berlinern, die ein Volksbegehren für den Flughafen unterstützen, sagt Sprecher Wolfgang Przewieslik – ein Drittel mehr als für den Antrag eines Volksbegehrens nötig. Kommenden Freitag sollen die Listen dem Landeswahlleiter übergeben werden.za/lvt

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