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Brandenburg: Gipfel zum Milchpreis

Vorgehen gegen niedrige Milchpreise

Vorgehen gegen niedrige Milchpreise Ranzig - Milcherzeuger, Molkereien und der Lebensmitteleinzelhandel sind gestern in Ranzig erstmals zu einem „Milchgipfel“ zusammengekommen. Sie reagierten damit auf den niedrigen Milchpreis, der dem Landesbauernverband (LBV) zufolge die Existenz von Betrieben gefährdet. Brandenburger Parteien begrüßten das Treffen, das von Agrarminister Dietmar Woidke (SPD) moderiert wurde. Angesichts von Milchpreisen von 26 Cent je Liter seien die rund 30 Teilnehmer nachdenklich geworden und hätten Gesprächsbereitschaft signalisiert, erklärte der Minister. Das sei „eine gute Basis“ zur Lösung der Probleme. Denn erst 33 Cent pro Liter seien kostendeckend. Woidke betonte, die Runde sei sich einig gewesen, dass Molkereien und Agrarbetriebe weiterhin investieren sollten, damit deren Wettbewerbsfähigkeit gesichert bleibe und in vielen Fällen verbessert werde. Das Land werde weiterhin Fördermittel zur Verfügung stellen. Allein in den Jahren 2000 bis 2004 seien rund 51 Millionen Euro, darunter 17,6 Millionen Euro an staatlicher Förderung, in die Milchproduktion investiert worden. Längerfristig solle EU-weit die Milch-Überproduktion abgebaut werden, so Woidke. Laut Woidke ist die Milchproduktion größter und wichtigster Zweig der tierischen Veredlungswirtschaft in der märkischen Landwirtschaft. Ihr Anteil an der gesamten Wertschöpfung bei der Tierproduktion von 820 Millionen Euro liege bei etwa 54 Prozent. Mit der Milchproduktion unmittelbar verbunden seien 5000 Arbeitsplätze. An den fünf Molkereistandorten arbeiten 723 Menschen. Der Vorsitzende des Agrarausschusses des Landtages, Dieter Dombrowski (CDU), wertete den „Milchgipfel“ als ersten Schritt hin zur Existenzsicherung der Milchbauern. Die Grünen-Spitzenkandidatin Cornelia Behm forderte bei der Rinderhaltung verstärkte Umschichtungen von der Milch- zur Fleischproduktion. Außerdem müssten die Förderprogramme so umgestaltet werden, dass mehr in die Milch- und Rindfleischverarbeitung investiert werde. Die Sprecherin für Agrarwirtschaft in der PDS-Landtagsfraktion, Kornelia Wehlan, forderte vom Land, sich für den Verzicht auf eine Erhöhung der Milchquote einzusetzen.ddp

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