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Brandenburg: Hermlin wieder zurück in Berlin

Jazzmusiker nach zweitägiger Haft in Kenia freigelassen / Gute Behandlung / Dank an Botschafter

Berlin – Dem Berliner Jazzmusiker Andrej Hermlin geht es nach der Entlassung aus einem Gefängnis in Kenia gut. „Ich fühle mich wohl“, sagte der 42-Jährige. Der Musiker war am Donnerstag am Flughafen von Nairobi wegen Terrorvorwürfen festgenommen worden und am Samstag wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Am Sonntag kehrte der Sohn des Schriftstellers Stephan Hermlin nach Berlin zurück.

Hermlin ist mit einer Kenianerin verheiratet, besucht das Land häufiger und engagiert sich dort für soziale Belange. Mit dem kenianischen Oppositionsführer Raila Odinga soll er befreundet sein.

In Deutschland ist der Musiker als Chef des Swing Dance Orchestras bekannt. Jetzt war Hermlin nach Angaben der Chefredaktion der Zeitschrift „Super Illu“ in deren Auftrag für eine Reportage über die Situation nach den Wahlen in dem afrikanischen Land unterwegs.

In Kenia war es nach den Präsidentschaftswahlen vom 27. Dezember 2007 zu Ausschreitungen gekommen. Auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes wird derzeit vor nicht notwendigen Reisen nach Kenia bis auf weiteres abgeraten.

Er habe nicht damit gerechnet, seine Frau und seine beiden Kinder so schnell wiederzusehen, sagte Hermlin kurz nach seiner Ankunft in Berlin. In Kenia sei er von den Behörden sehr freundlich und gut behandelt worden. Zu den Polizisten, die ihn verhört hätten, habe er ein gutes Verhältnis gehabt, am Ende seien sogar „Telefonnummern ausgetauscht“ worden, sagte der Musiker.

Zu den Gründen seiner Verhaftung wollte sich der 42-Jährige nicht äußern. Er bedankte sich beim deutschen Botschafter in Kenia, Walter Lindner, der sich für seine Freilassung eingesetzt habe. „Deshalb ging alles recht schnell, und es lief ohne Schwierigkeiten ab“. Ein Sprecher des Auswärtigem Amtes hatte am Samstag gesagt, die Freilassung sei den Bemühungen des deutschen Botschafters zu verdanken. Mit Hermlin waren auch eine Niederländerin sowie ein weiterer Deutscher wieder frei gekommen, die mit ihm zusammen verhaftet worden waren. Der Musiker bekräftigte, dass seine Festnahme an seiner Liebe zu dem Land „nichts geändert“ habe. Er wisse auch über Kenia, „dass man sich als Ausländer behutsam und vorsichtig bewegen sollte“. Dies werde er in Zukunft besser beachten.

Mehrere Politiker in Deutschland hatten nach Bekanntgabe der Festnahme des Musikers dessen unverzügliche Freilassung gefordert. ddp

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