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Pilgerung: Jakobsweg wird in Brandenburg wiederbelebt

Künftig können Interessierte wieder auf dem historischen Jakobsweg in Ostbrandenburg auf den Spuren des Mittelalters wandeln. Im Frühsommer 2007 soll der erste beschilderte Abschnitt eingeweiht werden.

Frankfurt (Oder) - Nach den Angaben von Angaben Mittelalter-Experte Ulrich Knefelkamp von der Europa-Universität Viadrina soll die Route von der Frankfurter Marienkirche über Fürstenwalde und Strausberg nach Bernau und später bis Bad Wilsnack in der Prignitz führen. Auch Wege ins polnische Gniezno (Gnesen) und Richtung Leipzig seien geplant. Ziel sei, die Routen an das mittel- und westdeutsche Netz anzuschließen.

Der durch die Wanderungen von Hape Kerkeling wieder ins Rampenlicht geratene Weg zum Grab des Apostels Jakobus im nordwestspanischen Santiago de Compostela sei nicht eine einzige Route, sondern ein ganzes Wegenetz, erläuterte Knefelkamp. Früher seien über Frankfurt vor allem Pilger aus Polen und dem Baltikum auf alten Handelsstraßen Richtung Westen gezogen. Insgesamt 90 Viadrina-Studenten recherchierten seit anderthalb Jahren, um den historischen Verlauf der Wege herauszufinden. So werde die Route von Frankfurt nach Bernau der ältesten dokumentierten Reise des Carl von Weinsberg aus dem Jahr 1421 folgen.

Pilgerführer und Wanderausstellung geplant

Innerhalb des Viadrina-Projektes seien bereits über 150 Kilometer des Jakobsweges im Raum zwischen der Oder und Berlin erforscht worden, sagte der Wissenschaftler. Geplant sei, diese Strecken nach und nach auszuschildern. Auch ein Pilgerführer und eine Wanderausstellung, die an verschiedenen Orten den Weg entlang gezeigt werden soll, seien geplant. Ziel sei, Wanderer, Pilger und Kulturtouristen anzulocken und damit den Tourismus in der Region zu fördern. An diesem Wochenende wollen studentische "Scouts" zudem einen Weg ins polnische Rzepin (Reppen) erkunden. Bisher seien rund 40.000 Euro an EU-Mitteln in das Projekt geflossen. (tso/ddp)

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