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Brandenburg: Korrupter Lageso-Beamter verurteilt

Berlin - Als Referatsleiter beim Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) steckte Stefan T. nach Überzeugung der Richter Schmiergeld ein.

Berlin - Als Referatsleiter beim Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) steckte Stefan T. nach Überzeugung der Richter Schmiergeld ein. 143 000 Euro habe er von Chefs einer Sicherheitsfirma kassiert – und im Gegenzug über die kriminellen Machenschaften in dem mit der Bewachung von Flüchtlingsheimen beauftragten Unternehmen geschwiegen. T. habe gewusst, dass die Firma auf Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung ausgerichtet war. Er habe es unterlassen, das seinem Dienstherrn zu melden. Der 49-jährige Regierungsrat wurde der Bestechlichkeit im besonders schweren Fall schuldig gesprochen. Gegen ihn ergingen zwei Jahre und acht Monate Gefängnis.

Fünf Monate wurde verhandelt. Neben dem suspendierten T. saßen die beiden damaligen Firmen-Chefs und ein vierter Angeklagter, ein Strohmann. Dino J. und Oliver W. hatten die Vorwürfe der Wirtschaftskriminalität zugegeben, eine Bestechung aber bestritten – vergeblich.

J. und W., 49 und 40 Jahre alt, hinterzogen Steuern und Abgaben für ihre Mitarbeiter. Insgesamt entstand ein Steuerschaden von 1,7 Millionen Euro. „J. und W. genehmigten sich bis zu 25 000 Euro im Monat“, hieß es im Urteil. Referatsleiter T. habe das kriminelle Treiben „wohlwollend begleitet“. J. erhielt eine Strafe von sieben Jahren und drei Monaten, W. soll fünf Jahre und fünf Monate in Haft. Die Verteidiger kündigten bereits Revision an. Der Strohmann wurde wegen Steuerhinterziehung zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft verteilt. Kerstin Gehrke

Kerstin Gehrke

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