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Zu viele – zu dicht.  In Brandenburgs Wäldern herrscht eine Kiefernmonostruktur, die aufgelöst werden soll. Die derzeit 74 Prozent Kiefernwälder sollen auf 50 Prozent schrumpfen.

© Patrick Pleul/dpa

Brandenburg: Langsamer Abschied von den Kiefernwäldern

Waldzustandsbericht: 2014 sollen weniger Pestizide eingesetzt werden

Potsdam - Der Eichenprozessionsspinner hat 2013 nicht nur in Brandenburg dem Wald zugesetzt und mit den giftigen Haaren der Raupen auch dem Menschen. Rund 8700 Hektar märkischer Wald wurden deshalb 2013 aus der Luft mit Gift besprüht. In diesem Jahr werden es voraussichtlich nur 2000 Hektar sein. Forstminister Jörg Vogelsänger (SPD) hält das für unverzichtbar. Die Ausbreitung der Schädlinge müssten verhindert und geschädigte Bäume geschützt werden, sagte Vogelsänger am Montag in Potsdam bei der Vorstellung des Waldzustandsberichts für 2013.

Insgesamt geht es Brandenburgs Wald laut Forstministerium überwiegend gut. Der Zustand der Wälder habe sich auf einem „sehr guten Niveau“ stabilisiert, sagte Vogelsänger. Demnach wiesen 2013 ähnlich wie in den Vorjahren 53 Prozent der Bäume keine und 36 Prozent geringe Schäden auf. Grund dafür ist vor allem das für den Wald günstige Wetter. 1991 wiesen nur 29 Prozent der Bäume keine und 38 Prozent geringe Schäden auf. Der Anteil der Bäume mit starken Schäden stieg jedoch von acht Prozent im Vorjahr auf elf Prozent 2013. Dies entspricht dem Bericht zufolge dem „Normzustand“, der langfristig bei rund zehn Prozent deutlichen Schäden liegt. 1991 wiesen noch 33 Prozent der Bäume größere Schäden auf.

„Hauptaufgabe bleibt der Waldumbau“, betonte der Minister. Das Land will seine Kiefernmonostrukturen auflösen, um die Wälder widerstandsfähiger gegen Schädlinge zu machen. 74 Prozent der Wälder bestehen in Brandenburg derzeit noch aus Kiefern, angestrebt werden rund 50 Prozent. Vor 25 Jahren war es noch mehr als 80 Prozent. Sorgenkind im märkischen Wald bleibt weiter die Eiche, die auf rund zehn Prozent der Flächen wächst. Zwar lag 2013 der Anteil der Bäume ohne Schäden mit 29 Prozent fast dreimal so hoch wie 2012 mit zehn Prozent. Zugleich sank der Anteil der Eichen mit starken Schäden jedoch nur geringfügig von 41 auf 37 Prozent. Am besten stehen im Waldzustandsbericht die Buchen da: 74 Prozent der Bestände wiesen 2013 keine, 19 Prozent geringe und sechs Prozent starke Schäden auf. Damit geht es den Laubbäumen so gut wie noch nie seit 1991. Brandenburg zählt mit rund 1,1 Millionen Hektar Wäldern zu den waldreichsten Bundesländern. Das entspricht 37 Prozent der Landesfläche, der Bundesdurchschnitt liegt bei 31 Prozent. 2013 waren rund 11 000 Hektar der Wälder in Brandenburg so stark von Schädlingen befallen, dass die Tiere dort bekämpft werden mussten. Yvonne Jennerjahn

Yvonne Jennerjahn

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