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Im kommenden Schuljahr werden an Brandenburgs Schulen rund 1800 neue Lehrkräfte gebraucht.

© picture alliance/dpa

Massiver Lehrermangel in Brandenburg: Linke-Fraktion fordert Bildungsgipfel

Am Mittwoch soll im Landtag ein entsprechender Antrag gestellt werden. Bildungspolitikerin Kathrin Dannenberg übte scharfe Kritik an Bildungsministerin Britta Ernst (SPD).

Angesichts fehlender Lehrkräfte an Brandenburger Schulen fordert die Fraktion der Linken von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) die zeitnahe Einberufung eines Bildungsgipfels. Einen entsprechenden Antrag will sie am Mittwoch im Landtag stellen. Bildung müsse zur Chefsache erklärt werden, sagte Linken-Bildungspolitikerin Kathrin Dannenberg am Dienstag in Potsdam. „Es ist Zeit, sich ehrlich zu machen, die Probleme klar zu benennen.“ Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) habe das Problem in den vergangenen drei Jahren kleingeredet, kritisierte Dannenberg. „Wir laufen Gefahr, dass wir den Bildungsauftrag im nächsten Schuljahr nicht mehr in der entsprechenden Qualität erfüllen können.“

Im kommenden Schuljahr werden an Brandenburgs Schulen rund 1800 neue Lehrkräfte gebraucht. Weil so viele ausgebildete Pädagogen nicht zu finden sind, sollen nach Plänen des Bildungsministeriums vorhandene Lehrkräfte möglichst länger oder bei Teilzeitarbeit mehr unterrichten. In den kommenden zehn Jahren gehen tausende Lehrkräfte in Rente. Für sie fordert die Linke attraktive Angebote. Etwa 300 000 Schülerinnen und Schüler lernen an den Schulen, über 21.000 Fachkräfte lehren derzeit dort.

Unbürokratische Hilfe für Schulen mit hohem Seiteneinstiegsanteil gefordert

Zudem sollten bis Mai Handlungsempfehlungen für kurzfristige Maßnahmen erarbeitet werden, forderte die Linke-Fraktion. Dazu gehöre etwa die Festlegung von „Schwerpunktschulen“, an denen Lehrkräfte fehlten oder die einen hohen Seiteneinstiegsanteil haben, erläuterte Dannenberg. Diesen Schulen müsse unbürokratisch geholfen werden. Ein weiterer Schwerpunkt seien die Grundschulen. Die Ergebnisse der IQB-Bildungsstudie zeigten deutliche Rückgänge der Kompetenzen von Schülern im Grundschulbereich. Die Teams für den Anfangsunterricht, etwa fürs Lesen und Schreiben müssten gestärkt werden.

Die Gewerkschaft GEW hatte sich für pragmatische Lösungen des Ministeriums offen gezeigt, gleichzeitig aber vor einer Erhöhung der Arbeitsbelastung der Lehrkräfte gewarnt. Für den Landeselternrat kommen die geplanten Maßnahmen gegen den Lehrermangel zu spät. (dpa)

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