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Brandenburg: Mauern ohne zu mauern

In Potsdam vorgestellt: Brandenburgische Projekte zur Vorbereitung Jugendlicher auf eine interkulturelle Arbeitswelt

In Potsdam vorgestellt: Brandenburgische Projekte zur Vorbereitung Jugendlicher auf eine interkulturelle Arbeitswelt Potsdam (PNN/hc). „Kein Ort ist multikultureller als eine Baustelle.“ Mit dieser Feststellung eröffnete Martin Gnüchwitz vom Technologie- und Berufsbildungszentrum Königs Wusterhausen am Mittwoch auf einer Tagung in Potsdam die Präsentation eines Projekts, in dem deutsche Auszubildende auf die Zusammenarbeit mit Menschen verschiedener Nationen in ihrer künftigen Berufswelt vorbereitet werden. Verstehen und Verständigung, die Akzeptanz fremder Mentalitäten, der tolerante Umgang miteinander seien Schlüsselkompetenzen, die heute bereits in der Berufsausbildung vermittelt werden müssten, so Gnüchwitz. Das Ausbildungsmodell in Königs Wusterhausen ist nur eines der insgesamt 18 brandenburgische Projekte aus dem Bundesprogramm „Xenos - Leben und Arbeiten in Vielfalt“, deren Vertreter sich zum Erfahrungsaustausch im Potsdamer „al globe“, dem Haus der Kulturen des Brandenburgischen Vereins für Weltoffenheit und Menschenwürde e.V., trafen. Angesiedelt zwischen Schule und Arbeitswelt tragen die Projekte zum Abbau von Fremdenfeindlichkeit und zum Erwerb interkultureller Kompetenz in Betrieben und Kommunen bei. Im Technologiezentrum Königs Wusterhausen gelingt dies über den Bau eines Lehmhauses, in den deutsche Auszubildende verschiedener Gewerke, Asylbewerber und in der Region lebende ausländische Mitbürger einbezogen werden. Überall in der Welt werde mit Lehm gebaut, so könnten alle Beteiligten ihre nationalen Besonderheiten einbringen, erklärten die Ausbilder. Die Jugendbildungsstätte „Kurt Löwenstein“ in Werftpfuhl bei Bernau beteiligt sich am Xenos-Programm mit Seminaren, in denen Schüler für die Ausbildungs- und Jobsuche in einer globalisierten Arbeitswelt vorbereitet werden. Sozialpädagogin Christine Reich berichtete von den Anstrengungen, Vorurteile aufzubrechen, Aggressionen abzubauen, das Selbstwertgefühl der Jugendlichen zu stärken und ihre Team- und Konfliktfähigkeit zu trainieren. Nur so könnten sie auf dem sich verändernden Arbeitsmarkt bestehen. Angestrebt wird, die Erfahrungen aus den bis 2006 laufenden Xenos-Projekten künftig in Lehrpläne einfließen zu lassen und für die Weiterbildung von Multiplikatoren in Schulen und Betrieben zu nutzen.

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