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Brandenburg: Mehr Leitplanken gegen Unfälle

Potsdam - In keinem Land der Bundesrepublik sterben bezogen auf die Einwohnerzahl so viele Menschen im Straßenverkehr wie in Brandenburg. Dennoch musste Verkehrsstaatssekretär Rainer Bretschneider am Mittwoch eingestehen, dass das 2004 gestartete großangelegte Regierungsprogramm für mehr Verkehrssicherheit bislang kaum greife.

Potsdam - In keinem Land der Bundesrepublik sterben bezogen auf die Einwohnerzahl so viele Menschen im Straßenverkehr wie in Brandenburg. Dennoch musste Verkehrsstaatssekretär Rainer Bretschneider am Mittwoch eingestehen, dass das 2004 gestartete großangelegte Regierungsprogramm für mehr Verkehrssicherheit bislang kaum greife. Deshalb hat Brandenburg jetzt einen weiteren „Aktionsplan“ aufgelegt, der auch auf neue Instrumente setzt. So können junge Fahranfänger sich ein GPS-Navigationsgerät, eine Art Fahrtenschreiber, in ihren Wagen einbauen lassen, das ihr Fahrverhalten misst – sie erhalten im Gegenzug kräftige Versicherungsrabatte. Das bundesweit beachtete Modellvorhaben stehe auch interessierten Fahranfängern aus Berlin offen, sagte Bretschneider.

Zudem will Brandenburg die Verkehrserziehung an Schulen und Kitas ausweiten, die Fahrschulausbildung realitätsnäher machen, etwa mit Lehrvideos von originalen Gefahrenplätzen in Ortsnähe. Und es sollen verstärkt Leitplanken installiert werden, nämlich an Kreisstraßen, wo dies bislang nicht gefördert wurde.

264 Menschen starben 2007 auf Brandenburgs Straßen, davon 103 an einem Baum. Zahlen für 2008 gibt es noch nicht. Dabei wollte Brandenburg gemäß dem 10-Jahres-Programm von 2004 bis 2014 die Zahl der Verkehrsunfälle mit Toten und Verletzten jedes Jahr um fünf Prozent senken. Bis 2007 wurde das Ziel verfehlt, bestätigte Bretschneider. Allerdings sei 2008 mit einem Rückgang an Unfällen, Toten und Verletzten zu rechnen. Allerdings gilt es als unwahrscheinlich, dass dieser so stark ist, dass Brandenburg seine Ziele schafft. Aus Sicht der Linken reicht auch der Aktionsplan nicht aus. Verkehrsexpertin Anita Tack fordert deshalb einen Vorstoß des Landes beim Bund für eine Null-Promille-Grenze und für Tempo 130 auf Autobahnen. thm

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