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Öko-Landbau: Nicht nur kleine Krauter

Ein Zehntel der brandenburgischen Agrarfläche entfällt auf ökologischen Landbau – während es im gesamtdeutschen Durchschnitt nur knapp fünf Prozent sind.

Der Laie mag nicht erkennen, ob er ein Bio-Schwein oder ein Tier aus konventioneller Aufzucht vor sich hat. Ob auf einem Feld Unkrautvernichter ausgebracht wurde oder nicht. Die Statistik aber zeigt es deutlich: Ein Zehntel der brandenburgischen Agrarfläche entfällt auf ökologischen Landbau – während es im gesamtdeutschen Durchschnitt nur knapp fünf Prozent sind. Der Landkreis Dahme-Spreewald ist sogar die deutsche Bio-Hochburg.

Die Erklärung dafür spiegelt auch die deutsche Geschichte wider – in zweifacher Hinsicht. Denn die große Zahl der in Brandenburg unter Naturschutz stehenden Flächen geht auf den letzten Beschluss der DDR-Regierung kurz vor der Wiedervereinigung zurück. Die schönsten Flächen zwischen Ostsee und Fichtelberg erhielten damals einen Schutzstatus. Daraus entwickelte sich im Laufe der folgenden Jahre ein großes Programm, so dass heute auf einem Drittel Brandenburgs die Natur Vorrang genießt. Das zwingt nachgerade zur biologisch orientierten Landwirtschaft. Zum anderen waren es in Brandenburg nicht nur kleine Höfe, die sich zur Umstellung der Produktion entschieden, sondern auch große Genossenschaften – die Erben der alten LPGs der DDR.

Und diese zeigen, dass, was ökologisch geboten ist, auch ökonomischen Erfolg zeitigt – und eben auch im großen Maßstab. Über Absatznöte können sich die Biobauern ohnehin nicht beklagen. Zumal die Landwirte der Region gerade mal 20 Prozent des Berliner Bedarfs an Bio-Produkten abdecken. Diese sind zwar nach wie vor teurer als die konventionelle Ware, aber wegen des Wettbewerbs auch in diesem Bereich schon längst keine Luxusprodukte mehr. Und diese Konkurrenz können große Betriebe besser vertragen als kleine Krauter. Die Zufälle der Geschichte – sie verschaffen Brandenburg in diesem Punkt einen Vorteil.

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