zum Hauptinhalt

Brandenburg: Reiche kandidiert in Cottbus SPD will ihn für Bundestag nominieren

Potsdam - Der langjährigen SPD-Landesvorsitzende und Ex-Minister Steffen Reiche wird in Cottbus/Spree-Neiße für den Bundestag kandidieren. Der SPD-Unterbezirksvorsitzende und Verkehrsminister Frank Szymanski kündigte gestern an, dass er Reiche als Kandidaten vorschlagen werde.

Potsdam - Der langjährigen SPD-Landesvorsitzende und Ex-Minister Steffen Reiche wird in Cottbus/Spree-Neiße für den Bundestag kandidieren. Der SPD-Unterbezirksvorsitzende und Verkehrsminister Frank Szymanski kündigte gestern an, dass er Reiche als Kandidaten vorschlagen werde. Unterbezirksgeschäftsführer Gerhard Wenzel erklärte gegenüber den PNN, er könne sich „gut vorstellen“, dass der Vorschlag im Unterbezirk Zustimmung finden werde. Reiche habe „einen hohen Bekanntheitsgrad“ und als Landesvorsitzender „segensreich“ für die Lausitz gewirkt. Zuvor hatte der Cottbuser Bundestagsabgeordnete Wilfried Schreck mitgeteilt, nicht mehr für den Bundestag zu kandidieren. Er müsse akzeptieren, dass es den Bürgern heute schwer falle, seine Nebentätigkeit als Betriebsrat beim Cottbuser Unternehmen Vattenfall zu akzeptieren. Der SPD-Spitze kommt der Verzicht Schrecks gelegen. Reiche gilt als einer der talentiertesten und profiliertesten SPD-Politiker im Land und als sehr ambitioniert. Seit Platzeck ihn nach der Landtagswahl im Herbst 2004 aus dem Kabinett warf, gilt das Verhältnis zwischen ihnen als gespannt. Allerdings haben sich beide kürzlich ausgesprochen. In der SPD heißt es, dass Platzeck Reiche lieber im Bundestag als im Potsdamer Parlament sähe. Doch gab es bisher keinen Wahlkreis für die einstige Nummer eins der märkischen SPD. Denn von ihren zehn Bundestagsabgeordneten haben acht bereits definitiv erklärt, wieder antreten zu wollen. Unklar ist nur, ob Ernst Bahr noch einmal in Prignitz-Ruppin für den Bundestag kandidieren wird. In der SPD geht man davon aus, dass Cottbus/Spree-Neiße für Reiche „eine gute Lösung“ wäre. „Er kennt die Region gut, kann sie gut repräsentieren“, sagt Landesgeschäftsführer Klaus Ness. Freilich hat Reiche in der Lausitz auch etwas gut zu machen. Denn kürzlich versprach er zu forsch, dass sie dank glücklicher Umstände auch künftig EU-Höchstförderung erhalten werde. Der Statistik-Ausschuss der EU werde eine Fehlentscheidung des Kabinetts von 2002, das Land in eine arme Nord- und eine reiche Süd-Region zu teilen, aufheben. Dadurch werde für die Lausitz alles beim alten bleiben. Die „Ente“ brachte ihm parteiintern viel Kritik ein. Ness sagte dazu: Man sollte Reiche nicht an einem Fehler beurteilen. Michael Mara

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false