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Brandenburg: Schneedecke bedroht Fischbestand

Potsdam - Die seit Tagen geschlossene Schneedecke bedroht den Fischbestand in Brandenburger Gewässern. Die Sauerstoffwerte insbesondere in kleineren Seen seien dramatisch niedrig, sagte der Geschäftsführer des Landesfischereiverbands, Lars Dettmann, am Montag.

Potsdam - Die seit Tagen geschlossene Schneedecke bedroht den Fischbestand in Brandenburger Gewässern. Die Sauerstoffwerte insbesondere in kleineren Seen seien dramatisch niedrig, sagte der Geschäftsführer des Landesfischereiverbands, Lars Dettmann, am Montag. Das hätten Proben ergeben, die am Wochenende in mehreren Gewässern bei Potsdam genommen wurden. „Wir waren sehr erschrocken über die Ergebnisse“, sagte Dettmann.

Vier Milligramm Sauerstoff pro Liter Wasser gelten nach seinen Angaben als kritischer Wert, darunter werde es je nach Fischart schwierig für die Tiere. „Wir haben aber Werte gemessen, die lagen weit unter einem Milligramm pro Liter, also im ganz kritischen Bereich“, sagte er. Die Fischbestände dort hätten mit Sicherheit Schaden genommen. Auch Krebse und im Gewässer überwinternde Amphibien würden unter solchen Bedingungen ersticken.

Betroffen seien insbesondere kleinere Gewässer in geschützten Lagen mit Bäumen am Ufer, von denen im Herbst viele Blätter ins Wasser gefallen waren, sagte Dettmann. Die organische Masse verfaule, was Sauerstoff verbrauche, der dann für die Fische fehle. Bei Sonneneinstrahlung würden normalerweise Algen tagsüber wieder Sauerstoff produzieren, aber die dicke Schneedecke lasse kein Licht mehr durch. Der See werde zur „Dunkelkammer“.

Abhilfe sei relativ einfach, sagte er. Die Freiwillige Feuerwehr pumpe Wasser auf die Eisfläche, dabei falle der Schnee zusammen und lasse wieder Licht durch. Damit könne der Prozess der Sauerstoffproduktion im Gewässer erneut anlaufen. ddp

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