zum Hauptinhalt

Brandenburg: Single-Dasein im Trend

Immer mehr Märker leben allein/Bevölkerungsentwicklung weiter negativ/Zuwachs nur im Speckgürtel

Immer mehr Märker leben allein/Bevölkerungsentwicklung weiter negativ/Zuwachs nur im Speckgürtel Potsdam – Die Brandenburger liegen voll im Trend. Wie in anderen Teilen Deutschlands auch, leben in der Mark zunehmend mehr Menschen allein. Der Chef des Landesbetriebs für Datenverarbeitung und Statistik, Arend Steenken, verwies gestern in Potsdam auf den neuesten Statistischen Jahresbericht. Demnach stieg die Zahl der Single-Haushalte in Brandenburg im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr um 4,4 Prozent auf 406 700. Die Gesamtzahl der Privathaushalte erhöhte sich zwischen 2003 und 2004 um 16 500 auf 1,2 Millionen. Zugleich verzeichnete Brandenburg aber erneut einen Rückgang bei den Bevölkerungszahlen. So lebten am 30. September nur noch 2,567 Millionen Menschen in der Mark. Das waren 0,3 Prozent weniger als Ende 2003. Somit leben in Brandenburg weniger Personen in mehr Haushalten. Das spiegelt sich auch in der durchschnittlichen Haushaltsgröße wider. Lebten 2003 statistisch betrachtet noch 2,15 Personen in einem Haushalt, waren es 2004 nur noch 2,11. Die Zahl der Haushalte mit Kindern sank um 2,3 Prozent auf 418 300. 1991 gab es in der Mark noch knapp 500 000 Haushalte mit einem oder mehr Kindern. Dem Trend zum Single-Dasein steht ein leichter Anstieg bei den Geburtenzahlen entgegen. 2003 wurden 266 Kinder mehr geboren als im vorangegangenen Jahr. 2003 kamen 17 979 Kinder zur Welt. Die ersten neun Monate des Jahres 2004 bestätigen den leichten Aufwärtstrend. Dennoch bleibt die Zahl der neugeborenen Kinder in Brandenburg hinter der Sterberate zurück. Während bis Ende September 2004 insgesamt 13 555 Märker das Licht der Welt erblickten, starben 19 134 Personen. Das entspricht im Saldo einem Minus von 5579. Leichte Schwankungen gab es 2003 und in den ersten neun Monaten des Jahres 2004 bei den Zu- und Wegzügen. Während 2003 erstmals nach zwei Jahren ein leichtes Plus von 1034 zu verzeichnen war, gab es zum Stichtag 30. September 2004 wieder ein Negativ-Saldo von 1721. Die Entwicklung verlief dabei wie in den Vorjahren regional sehr unterschiedlich. Der Speckgürtel um Berlin verzeichnet nach wie vor einen Wanderungsgewinn, die Randregionen leiden dagegen unter starken Verlusten. Brandenburg erreichte 2004 ein leichtes Wirtschaftswachstum. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg real um 0,9 Prozent. Damit blieb das Land aber weit hinter dem deutschen Wachstum von 1,6 Prozent zurück. Im Vergleich der Bundesländer landete die Mark auf dem vorletzten Rang. Noch geringer war das Wachstum nur in Berlin. Spitzenreiter war Sachsen mit einem Wachstum von 2,2 Prozent. Herausragend entwickelten sich nach den Worten von Steenken das Verarbeitende Gewerbe mit einem Wachstum von 4,8 Prozent sowie die Landwirtschaft mit einem Plus von 15,7 Prozent. Die Branchen seien aber nicht stark genug, um die negative Entwicklung in anderen Bereichen, wie beispielsweise dem Baugewerbe (minus 5,1 Prozent), aufzufangen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false