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Brandenburg: Strecke nach Schönefeld wird saniert S-Bahn startet Projekt

für 335 Millionen Euro

Berlin - Die S-Bahn startet ein neues Großprojekt: Für 335 Millionen Euro saniert sie die Strecke vom Treptower Park zum Flughafen Schönefeld sowie nach Königs Wusterhausen. Die Bahnhöfe Baumschulenweg und Adlershof entstehen dabei neu. Die Arbeiten beginnen im Juni. Mehrfach waren sie verschoben worden. Jetzt hat das Eisenbahn-Bundesamt als Genehmigungsbehörde den letzten Planfeststellungsbeschluss erlassen. Damit besteht für den gesamten Abschnitt Baurecht. Bis 2010/12 sollen die Arbeiten dauern. Damit die Züge auch in der Bauzeit fahren können, nutzt die S-Bahn vorübergehend ein Gleis der Fernbahn, das dafür eine Stromschiene erhält. Nur nachts und an Wochenenden soll der Betrieb zeitweise eingeschränkt oder unterbrochen werden. Auch auf den Straßen, die den Bahndamm unterqueren, sollen die Autos bis auf wenige Ausnahmen weiter fahren können. Dies ist besonders für die Beschäftigen in der „Wissenschaftsstadt“ Adlershof wichtig.

Die neuen Bahnsteige der Stationen Adlershof und Baumschulenweg liegen jeweils über der Straße und erhalten Zugänge von beiden Straßenseiten. Dadurch verkürzen sich die Wege für viele Fahrgäste. Baumschulenweg erhält wieder zwei Bahnsteige für die S-Bahn. Die Anlage für den Fernverkehr wird nach Abschluss der Arbeiten an der S-Bahn dagegen ersatzlos abgerissen.

Nach Vorgaben der Denkmalschützer bleibt die Jugendstilfassade des Bahnhofs Baumschulenweg erhalten. Relikte der alten Brücke – wie etwa die Pfeiler – werden in die neue Bahnhofshalle integriert. Diesen Kompromiss haben die Beteiligten nach langen Auseinandersetzungen vereinbart; die Denkmalschützer hätten es am liebsten gehabt, der Bahnhof aus der Anfangszeit des vergangenen Jahrhunderts wäre originalgetreu wieder aufgebaut worden. Alle Stationen sind nach dem Neubau behindertengerecht.

Am Bahnhof Adlershof wird die Durchfahrt der Rudower Chaussee unter der Bahnbrücke von 15 Meter auf fast 34 Meter erweitert, so dass es mehr Fahrspuren gibt. Ursprünglich sollte hier das „Tor“ zur „Wissenschaftsstadt“ Adlershof entstehen. Straßenbahnen und Busse halten unter dem Bahnsteig, wobei die Gleise der Tram in der Straßenmitte liegen. Hätte man sie an den Fahrbahnrand verlegt, hätten sie die Spuren der Autos gekreuzt, was die Verkehrsplaner im Senat nicht wollten. Jetzt müssen Fahrgäste beim Ein- und Aussteigen jeweils eine Straßenhälfte überqueren. Die Arbeiten am Bahnhof kosten insgesamt 25 Millionen Euro und dauern bis 2009.

Zusätzlich zu den beiden Bahnhofs- und den sieben Brückenneubauten saniert die Bahn die Gleisanlagen und schließt die Weichen und Signale ans elektronische Stellwerk an. Die Bauarbeiten sollen 2010 fertig sein, bis 2012 folgt der Anschluss ans moderne Stellwerk.

Auf eine andere Großbaustelle muss die S-Bahn dagegen weiter warten. Für den Umbau des Ostkreuzes erwarten die Bahnleute den Planfeststellungsbeschluss des Eisenbahn-Bundesamts nun erst für den Spätsommer. Auch hier hätten die Arbeiten nach den ursprünglichen Plänen längst beginnen sollen. Dafür können die Arbeiten an der Stadtbahn zwischen Zoo und Westkreuz sowie im Nord-Süd-Tunnel wie geplant rechtzeitig vor der Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer abgeschlossen werden.

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