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Brandenburg: Vogelgrippe: Infektionsweg bleibt rätselhaft Suche nach verseuchten Tiefkühlenten erfolglos

Potsdam - „Es gibt keine neuen Vogelgrippe-Fälle – das ist die gute Nachricht“, sagte der Abteilungsleiter Verbraucherschutz im brandenburgischen Agrarministerium, Günter Hälsig, gestern. „Die schlechte Nachricht ist, dass wir immer noch nicht wissen, wie oder wo sich die Hühner der betroffenen Halter anstecken konnten.

Potsdam - „Es gibt keine neuen Vogelgrippe-Fälle – das ist die gute Nachricht“, sagte der Abteilungsleiter Verbraucherschutz im brandenburgischen Agrarministerium, Günter Hälsig, gestern. „Die schlechte Nachricht ist, dass wir immer noch nicht wissen, wie oder wo sich die Hühner der betroffenen Halter anstecken konnten. Wir stehen vor einem Rätsel.“

In Brandenburg waren, wie berichtet, in den letzten drei Wochen an drei verschiedenen Orten Hühner am Vogelgrippe-Virus H5N1 verendet. Auch über den Jahreswechsel sei die Suche nach dem Auslöser fieberhaft weitergegangen, sagte Hälsig. Doch weder in der Umgebung der betroffenen privaten Hühnerhalter waren weitere infizierte Tiere oder Wildvögel entdeckt worden, noch sonst irgendwo im Land.

Auch die Suche nach Tiefkühlenten, die möglicherweise die Vogelgrippe ausgelöst haben, blieb bisher erfolglos. Wie berichtet, hatten alle drei Familien Enten gegessen und Teile davon an die Hühner verfüttert. Behörden hatten daraufhin Tiefkühlenten in Supermärkten und bei Zuliefererbetrieben kontrolliert.

„Die Fälle sind völlig atypisch“, sagte Hälsig. „Keiner der betroffenen Hühnerhalter hatte Kontakt zu den anderen – und selbst, wenn die Tiefkühlenten der Auslöser waren, bleibt die Frage, warum sich nicht auch Hühner in Mecklenburg, Sachsen-Anhalt oder sonstwo ansteckten.“ Wenn infizierte Enten in den Handel gelangt seien, müssten doch auch anderswo Hühner sterben. Deshalb prüfe man weiterhin auch andere mögliche Übertragungswege. So habe man auch Eierschalen untersucht, an denen sich die Hühner infiziert haben könnten.

Dies stehe jedoch in keinem Zusammenhang mit dem Verkauf von möglicherweise infizierten Eiern in Polen, sagte Hälsig. „Mir ist davon nichts bekannt.“ Polnische Medien hatten Mitte Dezember berichtet, dass „hunderttausende, wahrscheinlich überwiegend mit H5N1 verseuchte Eier durch polnische ,Netto-Supermärkte entlang der Grenze zu Deutschland verkauft wurden und auch in deutsche Haushalte gelangten. Die Eier stammten von einem Betrieb in Zuromin, wo hunderte Hühner an der Vogelgrippe verendet waren.“

Nach Informationen dieser Zeitung wurden die deutschen Behörden nicht von dem Vorfall informiert. Von der polnischen Firma Netto war gestern dazu keine Auskunft zu erhalten. Die Geschäftsführerin der deutschen Firma Netto sagte, man habe von dem Vorfall Mitte Dezember erfahren und auch eine Information an die deutschen Filialen herausgegeben. Dort sollte auf Nachfragen von Kunden erklärt werden, dass die deutsche Kette nichts mit der polnischen zu tun habe und man keine Eier aus Polen beziehe.

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