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Brandenburg: Zahl der Suchtpatienten gestiegen Land Brandenburg liegt über Bundesschnitt

Berlin/Potsdam - Die Zahl der Cannabis-Konsumenten im Land Brandenburg, die sich wegen ihrer Sucht in Kliniken behandeln lassen, ist deutlich gestiegen. Der Techniker Krankenkasse in Potsdam zufolge wuchs diese Patientengruppe innerhalb von zehn Jahren um 70 Prozent.

Von Matthias Matern

Berlin/Potsdam - Die Zahl der Cannabis-Konsumenten im Land Brandenburg, die sich wegen ihrer Sucht in Kliniken behandeln lassen, ist deutlich gestiegen. Der Techniker Krankenkasse in Potsdam zufolge wuchs diese Patientengruppe innerhalb von zehn Jahren um 70 Prozent. Hätten im Jahr 2000 noch 145 Konsumenten von Rauschgift der Hanfpflanze zur Behandlung ihrer Abhängigkeit und gesundheitlicher Schäden ein Krankenhaus aufgesucht, seien es 2010 immerhin 245 Personen gewesen, teilte Kassensprecherin Heike Weinert am Freitag in Berlin mit. „Vielleicht ist der Anstieg mit dem durch Züchtung gestiegenen Rauschgiftgehalt zu erklären“, so Weinert.

Der Auswertung der Krankenkasse liegen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zugrunde. Demnach sei der Anteil der in Kliniken behandelten Cannabis-Konsumenten gemessen an der Einwohnerzahl im Land Brandenburg sogar höher als im Bundesdurchschnitt. Im gesamten Bundesgebiet kämen auf 100 000 Einwohner 13 Sucht-Patienten, im Land Brandenburg dagegen 15. In Berlin seien es 25. Regelmäßiger Cannabis-Konsum könne psychotische Symptome wie Halluzinationen hervorrufen, warnt die Kasse.

Zumindest für die Jahre 2009 und 2010 weist die Statistik der brandenburgischen Polizei keinen signifikanten Anstieg beim Cannabis-Konsum auf. In beiden Jahren wurde die im Vergleich zu anderen illegalen Rauschmitteln hohe Zahl von rund 2000 Delikten erfasst. Knapp 88 Prozent der 2010 ermittelten Tatverdächtigen aller Rauschgiftdelikte waren Männer.

Auch bei den Suchtpatienten dominieren laut der Techniker Krankenkasse die Männer. „Von den 250 Patienten waren 200 männlich. Davon 160 im Alter zwischen 15 und 35 Jahren“, sagte Heike Weinert. Matthias Matern

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