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Brandenburg: Zeckenalarm: Deutlich mehr Borreliose-Fälle

Frankfurt (Oder) - Immer mehr Brandenburger erkranken an Borreliose. Jährlich werde bei den Krankheitsfällen ein Zuwachs von 10 bis 15 Prozent registriert, sagte Thomas Talaska, Leiter des „Instituts für durch Zecken übertragbare Krankheiten“, am Dienstag in Brieskow-Finkenheerd.

Frankfurt (Oder) - Immer mehr Brandenburger erkranken an Borreliose. Jährlich werde bei den Krankheitsfällen ein Zuwachs von 10 bis 15 Prozent registriert, sagte Thomas Talaska, Leiter des „Instituts für durch Zecken übertragbare Krankheiten“, am Dienstag in Brieskow-Finkenheerd. Im vergangenen Jahr wurden 1981 Fälle gemeldet. Besonders hoch sei die Konzentration in Ostbrandenburg. Die höchste Rate bezogen auf die Einwohnerzahl gebe es in Frankfurt. Nach 86 Fällen 2004 seien dort dieses Jahr schon 60 Menschen infiziert worden. Die Ursachen für diese geografische Konzentration seien noch nicht restlos geklärt, sagte Talaska. Sicher sei aber, dass Zecken sich in Laub- und Mischforsten wohler fühlten als in den für Brandenburg typischen Nadelwäldern. Mit dem angekündigten Waldumbauprogramm und der deutlichen Erhöhung des Anteils der Mischwälder sei zu befürchten, dass sich die Zeckenkonzentrationen erhöhen werden. Schon jetzt sei eine verlängerte Saison zu beobachten, die Mitte März beginne und sich 2004 bis Weihnachten statt wie früher bis September hingezogen habe. Borreliose kann zu Haut-Rötungen, Gelenkentzündungen, Nervenlähmungen und Herzbeschwerden führen. Die ebenfalls durch Zecken übertragene, gefährlichere Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) spiele dagegen in Brandenburg praktisch keine Rolle, sagte Talaska. Hier habe es 2004 nur zwei Fälle gegeben. Die nördliche Ausbreitungsgrenze liege derzeit in Südthüringen. Entgegen nicht mehr aktueller Karten sei auch die polnische Oderregion kein Risikogebiet.ddp

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