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Landeshauptstadt: 13500 Quadratmeter Hundefreiheit

Seit Herbst 2003 gibt es in Babelsberg einen Hundeauslaufplatz: Schonung für den Park, wenig geeignet für Bewegungsdrang der Vierbeiner

Seit Herbst 2003 gibt es in Babelsberg einen Hundeauslaufplatz: Schonung für den Park, wenig geeignet für Bewegungsdrang der Vierbeiner Von Anja Peschel Babelsberg. Einen Auslaufplatz für Hunde richtete die Stadtverwaltung im Herbst vergangenen Jahres vor den Toren des Babelsberger Parks ein. Dies geschah zum einen auf Wunsch der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, die schon seit Jahren mit Missgunst die frei laufenden Hunde in ihrer Anlage beobachtete. Zum anderen ist die Stadt Potsdam verpflichtet, eine geeignete Fläche für die Vierbeiner anzubieten, wenn sie ihre Leinenpflicht im öffentlichen Raum durchsetzen will. Das etwa 13500 Quadratmeter große Areal ist mit Robinienpfählen und einem Wildschutzzaun eingefriedet sowie mit Hundetoilette plus Tütenspender versehen. In Anbetracht der klammen Potsdamer Haushaltslage habe man die Kosten für die Hundeauslauffläche sehr minimal gehalten, erklärte die Bereichsleiterin Grünflächen in der Stadtverwaltung, Antje Solmsdorf. „Früher konnten wir nur verbieten, jetzt können wir den Hundehaltern ein Angebot machen“, sagt die Bereichsleiterin. Schließlich liege es auch im Interesse der Stadt, dass die historischen Anlagen der Stiftung geschont würden. Seit der Platz bestehe, werde er auch von den Hundebesitzern angenommen, ist ihre Information. Diesen Eindruck teilt auch die Pressesprecherin der Stiftung, Elvira Kühn: „Die Zahl der unangeleinten Hunde im Park Babelsberg nimmt spürbar ab.“ Werde dennoch ein Hund ohne Leine in der Parkanlage angetroffen, so drohten Halter und Tier ein Platzverweis. Mit der Einrichtung des Auslaufplatzes für Hunde unzufrieden ist hingegen die Fraktion „Die Andere“. In einer Kleinen Anfrage in der Stadtverordnetenversammlung hatte sie sich nach Größe und Nutzen des Platzes erkundigt. „Dieser Hundeplatz wird nicht relevant genutzt, er ist zwar ausgewiesen aber die Hundebesitzer gehen dort kaum hin“, schildert Fraktionsmitglied Lutz Boede seinen Eindruck. Boede bezweifelt, dass der Auslaufplatz einen Anreiz biete, denn um auf die Leine verzichten zu können, müssten die Hunde einen Maulkorb tragen, außerdem sei der Platz seiner Meinung nach zu klein: „Es sind derzeit über 7000 Hunde steuerpflichtig in Potsdam gemeldet. Wie sollen die dort alle Platz finden?“ Diese Meinung vertritt auch Tatjana Jurczyk. Die 29-jährige Studentin und Hundebetreuerin besucht mehrmals in der Woche die installierte Fläche vor dem Babelsberger Park, allerdings nutzt sie diese nur als Übungsplatz, um ihren vierbeinigen Schützlingen Verhaltensregeln beizubringen. „Zu solchen Zwecken eignet sich der Platz wirklich gut, da es ein umzäuntes Gebiet ist“, erklärte sie. Doch zu Auslaufzwecken ist der Platz ihrer Meinung nach ungeeignet: „Die Besitzer können ihren Hund zwar beim Spielen und Toben beobachten, aber gemeinsam mit ihm spazieren zu gehen ist auf dieser Fläche nicht möglich.“ Dazu brauche man einfach eine größere Anlage.

Anja Peschel

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