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Sport: 2004 nochmal gefeiert, 2008 schon fest im Blick Die 5. Kanu-Party des KC Potsdam

vereine junge und alte Paddelfreunde

vereine junge und alte Paddelfreunde Am Abend nach seinem 80. Wiegenfest und vor der großen Familienfeier daheim in Spandau fühlte sich Herbert Rauhe in Potsdam richtig wohl. Sein Enkel wurde gebührend gefeiert, auch er selbst erhielt Blumen, und das Buffett bot lukullische Leckereien. Nur die Klänge zum spätabendlichen Tanz waren nicht so sein Geschmack. „Ich bin leidenschaftlicher Tänzer, aber richtig Standard und Latein“, erzählte der ausgesprochen rüstige Rentner, der seit Jahrzehnten Tischtennisspieler ist. Die Teilnahme an Senioren-Weltmeisterschaften führten ihn sogar bis nach Australien – am Freitagabend aber brachten ihn die Erfolge Ronald Rauhes zur 5. Kanu-Party des KC Potsdam ins Seminaris-Seehotel. „Ganz große Klasse, das bekommt man bei uns in Berlin nicht hin“, lobte Ronnys Opa. „Das liegt hier vor allem am Management durch Jürgen Eschert.“ Eschert, Teammanager des KCP und seit dem Freitagabend auch Vorsitzender des Fördervereins des Kanu-Clubs, sowie seine Frau Christiane hatten an traditioneller Stätte erneut eine Veranstaltung organisiert, die den 250 Gästen viel Kurzweil bot. Die tollen Erfolge des olympischen Jahres 2004 wurden noch einmal gewürdigt, die daran beteiligten Aktiven entsprechend gefeiert. Mit Helga Mühlberg und Wolfgang Lange wurden zwei verdienstvolle langjährige Trainer in den Ruhestand verabschiedet; ebenso die Kajak-Asse Manuela Mucke und Marc Westphalen, die ihre aktive Laufbahn beendeten. Und mit Matthias Platzeck erhielt erstmals ein deutscher Ministerpräsident die Verdienstnadel des Deutschen Kanu-Verbandes verliehen. „Diese Auszeichnung bekommt Herr Platzeck für seine Verdienste um den Kanusport“, erklärte dazu DKV-Sportdirektor Jens Kahl, der selbst aus dem brandenburgischen Spremberg stammt und nun extra aus Duisburg angereist war. Platzeck frotzelte angesichts seiner erschienenen Kabinettskollegen Holger Rupprecht (Sport/Präsident des VfL Potsdam) und Rainer Speer (Finanzen/Präsident des OSC und des SV Babelsberg 03), es stimme nicht, dass in Brandenburg nur Minister werde, wer einem Sportverein vorstehe. „Es schadet aber auch nichts“, sagte er und warb zugleich um weitere Hilfe für die Paddler in den kommenden Jahren. Die 350 000 Euro, die der Förderverein des KCP 2004 für den Kanusport mobilisieren konnte, seien „ein gutes Zwischenergebnis“, meinte Platzeck. Er versprach, alles zu tun, „damit die Sportfördergruppe der Bundeswehr über 2008 hinaus ihren Standort in Potsdam behält“, und konnte verkünden: „Viele Sponsoren haben schon ihre Unterstützung bis zu den Olympischen Spielen in Peking zugesagt.“ Die Verhandlungen zwischen den Zweierkajak-Olympiasiegern Ronald Rauhe/Tim Wieskötter und ihrem Sponsor O2 sind inzwischen weit fortgeschritten, erfuhren PNN. „Das Gerippe des Vertrages bis 2008 steht, derzeit wird am Konzept der Werbung für O2 gefeilt“, erzählte Jürgen Eschert, der als KC-Fördervereinschef Jürgen Linde beerbte und als neuen Stellvertreter Staatssekretär Gerd Harms sowie als neue Schatzmeisterin Susanne Petrasch an seiner Seite hat. Herbert Rauhe, der fast alle großen Rennen seines Enkels hautnah miterlebt, hat Ronnys Wechsel vor einem Jahr von Berlin nach Potsdam längst akzeptiert. „Die Förderung hier ist so gut, da hatte er ja gar keine andere Wahl“, anerkannte der betagte Paddelfreund, der die vergangenen 80 Jahre selbst nie in einem Kanu saß.

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