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Landeshauptstadt: 2010-GmbH vor dem Aus

Bald städtischer Eigenbetrieb für Kulturmarketing?

Bald städtischer Eigenbetrieb für Kulturmarketing? Die Kulturhauptstadt Potsdam 2010 GmbH steht vor dem Aus. Gestern Vormittag empfahl der Aufsichtsrat des Unternehmens bei seiner Sitzung der Stadt, das kommunale Unternehmen zum 1. Januar 2006 zu liquidieren. Die Geschäfte sollen laut dieser Empfehlung schon ab dem 30. September ruhen. Über die Empfehlung müssen nun die Stadtverordneten in ihrer nächsten Sitzung beraten. „Ein weiteres Betreiben der Gesellschaft unter diesem Namen wäre nicht sinnvoll gewesen, da die Kernaufgabe durch die gescheiterte Bewerbung zur Kulturhauptstadt weggefallen ist“, sagte Moritz van Dülmen, Leiter der Kulturhauptstadt-GmbH, auf PNN-Anfrage. Es wäre sinnvoll, sich auch von alten Strukturen zu lösen, auch wenn dies „weh tut“. Von der Auflösung der GmbH wären Dülmen und seine fünf Mitarbeiter betroffen. Neben der Empfehlung zur Auflösung wurde bei der Aufsichtsratssitzung aber auch schon über „Grundsatzüberlegungen zur strategischen Veränderung des Kulturmanagement und -marketings in Potsdam“ diskutiert, wie es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung hieß. Dabei sei es laut van Dülmen auch um Überlegungen gegangen, dass Kulturmarketing als eigenständigen Betrieb der Stadt zu etablieren. „Es wurden Denkanstöße gegeben“, so van Dülmen. Diese Ideen soll Oberbürgermeister Jann Jakobs, der gleichzeitig Vorsitzender des Aufsichtsrats ist, nun als Beschlussvorlage „zeitnah“ in die Stadtverordnetenversammlung einbringen, wie es von Seiten der Stadt hieß. „Wie es weitergeht, wird im politischen Raum entschieden“, sagte van Dülmen. Trotz der Ungewissheit über die eigene Zukunft zog der Organisator der gescheiterten Kulturhauptstadtsbewerbung ein positives Fazit seiner Arbeit: „Die Bewerbung hat dem Stellenwert der Kultur in Potsdam gut getan, es wird nun anders über Kultur gesprochen.“ Diese Erfahrungen könnten auch für die Zukunft genutzt werden. „Wir haben gezeigt, dass Potsdam mehr ist als Schlösser und Gärten.“ Ebenso kann sich van Dülmen vorstellen, Potsdams finnischer Partnerstadt Jyväskylä bei ihrer Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2011 zu helfen. „Wenn es Möglichkeiten zum Einbringen von Erfahrung gibt, wäre dies eine schöne Sache.“ HK

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