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Landeshauptstadt: 500000 Besucher im Jahr?

Öffentliche SPD-Ortsvereinsversammlung zur Schiffbauergasse

Öffentliche SPD-Ortsvereinsversammlung zur Schiffbauergasse Von Günter Schenke Berliner Vorstadt. „500000 Besucher im Jahr in der Schiffbauergasse sind nicht unerreichbar“, verkündete Martin Schmidt-Roßleben Donnerstagabend auf einer öffentlichen SPD-Ortsvereinsversammlung in der „Fabrik“. Wenn ein Besucheransturm von dieser Größenordnung eintreten sollte, dürfen die Risiken des 100-Millionen-Euro-Projektes sich minimieren lassen. Zahlreiche gastronomische Einrichtungen wie ein Hotelschiff, ein Biergarten, eine „voll professionelle“ Gastronomie und weitere „kleinteilige Gastronomie“ sollen für das leibliche Wohl von Hunderttausenden Menschen sorgen. Und mit einer „Marketingumlage“ will Schmidt-Roßleben, Sonderbeauftragter für den Kulturstandort, etwas von dem dabei erwirtschafteten Gewinn abschöpfen. Beigeordnete Elke von Kuick-Frenz erinnerte daran, dass erst durch die Deklarierung der Schiffbauergasse als Sanierungsgebiet die Einwerbung von Fördermitteln gesichert werden konnte. Sie nennt die Schiffbauergasse daher den „Ort einer Erfolgsstory der letzten zwei Jahre“. Die Frage, ob Potsdam angesichts der Berlin-Nähe überhaupt ein Theater brauche, sei aus der Welt. Und weil Berlin „so eine Location nicht zu bieten hat“, wie Kuick-Frenz hervorhebt, bestehe auch die berechtigte Aussicht, dass zum Beispiel das vom Star-Architekten Gottfried Böhm entworfene neue Theaterhaus am Ufer des Tiefen Sees viele Berliner Besucher anziehen werde. Volkmar Raback, geschäftsführender Direktor des Hans Otto Theaters, rechnet mit bis zu 120000 zahlenen Gästen im Jahr – das bedeute eine Auslastung von 85 bis 95 Prozent. SPD-Stadtverordneter Günther Rüdiger hofft, dass sich das Hans Otto Theater dann wieder zum „kulturellen Mittelpunkt Potsdams und darüber hinaus Brandenburgs“ entwickeln werde. Der Theaterbau und alles, was in der Schiffbauergasse passiert, bezeichnet er als „ einmalig“ , „aber es gibt auch Risiken.“ Das größte: Bisher sind nur die Investitionen für Theaterbau und Zentrum für Kunst und Soziokultur (ZKS) gesichert. Eine kleine Finanzierungslücke im Millionenbereich besteht noch heute. „Mittel, die uns noch fehlen, werden wir einsparen“, meint die Baubeigeordnete dazu. Und zu den erwarteten Betriebskosten: „Wir werden nie mehr bezahlen als wir jetzt bezahlen.“ Ob das tragfähig ist? Rüdiger: „Die Schwierigkeiten werden nicht kleiner werden, wenn ich nur an Hauptstadtmittel und Landesförderung denke.“ Doch herrschte unter den SPD-Genossen angesichts der für Dienstag angekündigten Theater-Grundsteinlegung eine optimistische Stimmung.

Günter Schenke

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