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Landeshauptstadt: 9830 Potsdamer ohne Arbeit

9,4 Prozent mehr Erwerbslose als im Oktober 2004/Freie Stellen meist Euro-Jobs

9,4 Prozent mehr Erwerbslose als im Oktober 2004/Freie Stellen meist Euro-Jobs In Potsdam hatten im vergangenen Oktober 9 830 Menschen keine Arbeit. Mit der entsprechenden Arbeitslosenqote von 12,5 Prozent liegt die Landeshauptstadt an dritter Stelle der fünf von der Potsdamer Arbeitsagentur betreuten kreisfreien Städten und Landkreisen. Die niedrigste Arbeitslosenquote erreichte Potsdam-Mittelmark: 11,9 Prozent. In Potsdam war auch im Oktober 2005 die Zahl der Arbeitslosen höher als im Vorjahr und im Vormonat: Im September standen noch 847 Menschen mehr in Lohn und Brot. Im Oktober 2004 waren 205 Einwohner weniger arbeitslos als in diesem Jahr – das entspricht 9,4 Prozent. Dagegen sanken im übrigen Agenturgebiet die Arbeitslosenzahlen. Positiv sei laut Agenturchefin Edelgard Woythe aber, dass sich in diesem Oktober nur 1632 Potsdamer arbeitslos gemeldet haben, im Vorjahresmonat waren es noch 1756 – seit Jahresbeginn sogar 1886 weniger als 2004. Direkt aus dem Arbeitsmarkt kamen dabei 7605 Erwerbslose, 986 weniger als im Vorjahr. Über 70 Prozent der Arbeitslosen, die sich direkt nach dem Verlust des Arbeitsplatzes bei der Agentur meldeten, kämen aus der Dienstleistungsbranche, so Woythe. Verantwortlich seien dafür keine größere Insolvenzen, sondern dass es in dieser Branche viele befristete Verträge gebe. So würden Kellner oder Verkäufer zum Teil nur für die Sommer-Saison eingestellt. Diese habe sich dank des außergewöhnlich schönen Oktober-Wetters zwar verlängert, aber nach Potsdam kämen eben im Herbst weniger Touristen als in den Sommermonaten. Das erkläre auch, warum trotz Sonnenschein 921 Potsdamer im vergangenen Monat im Gegensatz zum Jahrestrend ihre Beschäftigung verloren – 72 mehr als im Oktober 2004. Das Baugewerbe würde dagegen von der längeren Saison profitieren und auch von den Vorbereitungen zur Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Darauf würden die 2,3 Prozent weniger Arbeitslosmeldungen aus der Branche hindeuten. In die Erwerbstätigkeit fanden im Oktober 712 Arbeitslose – 120 mehr als im Vorjahr. Von den 2530 offenen Stellen, die der Agentur im Oktober für Potsdam zur Verfügung standen, kämen allerdings nur 443 aus der freien Wirtschaft. Über 82 Prozent machen geförderte Beschäftigungen aus, darunter 1943 Ein-Euro-Jobs. Woythe hält diese Zahl „bei der hohen Arbeitslosenquote für vertretbar“. Zumal noch im Oktober vergangenen Jahres 2079 Stellen so genannte Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen waren. Auch bei den Ausbildungsplätzen baut die Potsdamer Agentur auf staatliche Programme: 1085 der in diesem Ausbildungsjahr angebotenen Lehrstellen werden staatlich gefördert. Dagegen stehen 2536 betriebliche Stellen. Die höchste Zahl an Ausbildungsplätzen haben mit 1973 Stellen Dienstleistungsunternehmen geschaffen. Darauf folgen die Fertigungsberufe mit 1434 Ausbildungsplätzen. Laut Woythe würden rund 80 Prozent aller Betriebe ihre offenen Stellen der Agentur melden: 14 Plätze konnten in diesem Jahr nicht besetzt werden, 2004 waren es acht. 486 der 8330 bei der Agentur gemeldeten Bewerber stehen am Ende des Ausbildungsjahres ohne Lehrstelle da – 72 weniger als im Vorjahr bei nahezu gleicher Bewerberzahl.

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