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Landeshauptstadt: Achtung, Kinder!

Tempo 30 für sicheren Schulweg zugesagt / 650 Unterschriften gesammelt

Innenstadt - Der Schulweg von und zur Eisenhart-Grundschule in der Kurfürstenstraße soll sicherer werden. Wie die städtische Dezernentin Elona Müller gestern gegenüber Schulleitung und Eltern sagte, darf ab Ende November auf einem Teilstück der Kurfürstenstraße nur noch 30 Kilometer pro Stunde gefahren werden. Täglich 20 000 Fahrzeuge benutzen die Hauptverkehrsader entlang des Holländischen Viertels, davon sind laut Stadtverwaltung vier Prozent Schwerlastverkehr. Dieser Anteil habe sich seit der Umverlegung des Busbahnhofes vom Bassinplatz an den Hauptbahnhof halbiert.

Die Elterninitiative sieht durch das Einlenken der Stadt nach dem mehrjährigen Streit um die Geschwindigkeitseinschränkung nur einen Teil ihrer Ziele erfüllt. Sie fordert weiterhin, dass der Grüne Pfeil an der Ecke Kurfürstenstraße/Hebbelstraße abgenommen wird, da er die Sicherheit der Grundschüler beim Überqueren der Fahrbahn gefährde, argumentieren Elternvertreter der Grundschule. Dieser Pfeil war Ausgangspunkt einer Bewegung, die im Januar 2006 ihren Höhepunkt erreichte. Damals erzählte Tilman Böhnke im „Logo-Mobil“ des ZDF von der gefährlichen Kreuzung, an der er bereits mehrfach fast umgefahren worden sei. Die Klage wurde in der ZDF-Kindernachrichtensendung ausgestrahlt, die Gespräche zwischen Polizei, Schule und Stadt intensivierten sich. Schon im Jahr 2005 habe die Polizei laut einem Verwaltungsmitarbeiter auf erforderliche Maßnahmen für die Sicherheit der Grundschüler hingewiesen, hieß es gestern. Die jetzt angekündigte Maßnahme der Verkehrsberuhigung enthält einen weitern Baustein: Derzeit wird der Radweg zwischen Nauener Tor und Hebbelstraße im Auftrag des Sanierungsträgers Potsdam erneuert und teilweise breiter gemacht. Laut Verwaltungsmitarbeiter sei ein weiterer Anstoß, nochmals genauer auf die Sicherheit der Schulwege zu schauen, auch eine Studie der FDP gewesen. Diese hatte im Sommer bei zehn Schulwegen die Sicherheit überprüft und erhebliche Mängel festgestellt. Zwar dementierte die Stadt danach rigoros, dass die Wege für Schüler unsicher seien. Jedoch wurde eine interne Prüfung vorgenommen und nun nachgebessert.

Dass der Weg zur städtischen Eisenhart-Grundschule für die Erst- bis Sechstklässler noch immer nicht der sicherste ist, darüber sind sich zumindest die Elternvertreter einig. Sie übergaben gestern an die Beigeordnete Elona Müller eine Unterschriftensammlung mit 650 Namen von Bürgern, die eine Verkehrsberuhigung der viel befahrenen Straße vor den Schulen unterstützen. Gesammelt wurde drei Monate lang. Die Verwaltung sieht derzeit keinen weiteren Handlungsbedarf bei dem Grünen Pfeil, es sei „kein Unfallschwerpunkt“. Das sehen Eltern und Schulleitung anders: Allein im benachbarten Ärztehaus seien mehrere Verletzungen, resultierend aus Unfällen an dieser Kreuzung, aktenkundig. Daher wollen sie weiter kämpfen, bis der Pfeil weg ist. jab

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