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Landeshauptstadt: Akademie für Stipendiaten

Gutachten für Villa Grenzenlos / Frist: 5. Januar

Gutachten für Villa Grenzenlos / Frist: 5. Januar Babelsberg – Die Villa Grenzenlos soll eine Akademie für junge Wissenschaftler und Künstler aus (ost-)europäischen Ländern werden. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten von Claudia Lemhoefer, das im Auftrag der Stadtverwaltung erstellt wurde. Nun haben die beiden Bewerber für die Übernahme der noch städtischen Einrichtung bis zum 5. Januar die Möglichkeit, ihre Konzepte der Gutachten-Strategie namens „Euro-Studio“ anzupassen. Sowohl die Berlin-Brandenburgische Auslandsgesellschaft e.V. (BBAG) als auch der Verein für Weltoffenheit und Menschenwürde e.V., Träger des Kulturzentrums Al Globe, wollen das Haus in der Sauerbruchstraße übernehmen. Dem Akademie-Vorschlag stehen auch Anhänger der traditionellen Einrichtung aufgeschlossen gegenüber. Die RBB-Moderatorin und Wahl-Babelsbergerin Ulla Kock am Brink sagte gegenüber den PNN, die Neuausrichtung sei notwendig, um das Haus am Leben zu erhalten. Der Förderverein um die Fernsehmoderatorin sammelte im vergangenen Jahr in kurzer Zeit viel Geld, um die Begegnungsstätte vor dem Aus zu bewahren. Das Konzept von Lemhoefer, welches offensichtlich auf frühere Ausarbeitungen des Vereins für Weltoffenheit zur Weiternutzung der Villa zurückzuführen ist, nennt die momentane Nutzung als Stadtteil-Volkshochschule unrentabel und schlägt eine „Europäische Denkakademie für Stipendiaten“ vor. Die Neuorientierung wird im Gutachten auch mit den Worten begründet, „ein oder mehrere Einrichtungen, die sich für Beratungs- und Weiterbildungszwecke von Migranten in der Villa einrichten würden, entsprächen weder dem Charakter des Hauses noch dem des prominenten Villenviertels“. Anders dagegen der Willen der früheren Eigentümer, der jüdischen Familie Goldschmidt, deren Tochter die Villa 1998 mit der Auflage, das traditionelle jüdische Leben in Potsdam zu fördern, an die Stadt verkauft hat. Pikant an dem Verfahren zur Übergabe der Villa in freie Trägerschaft ist zudem, dass das Strategiepapier nicht als Grundlage des europäischen Ausschreibungsverfahren bereit stand, obwohl es der Stadtverwaltung vorlag. Die BBAG mit Sitz in Potsdam, einziger Bewerber in diesem inzwischen beendeten Verfahren, bekam das Gutachten laut Geschäftsführer Kilian Kindlberger gestern per Post zugesandt. jab

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