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Landeshauptstadt: Aktion freies Ufer

Jann Jakobs kündigt Maßnahmen gegen illegale Zaunbauer in Groß Glienicke an

Groß Glienicke - „Wir handeln!“ Dies versprach gestern Potsdams Oberbürgermeister bei einer Begehung des ehemaligen Mauergrenzstreifens am Groß Glienicker See. Die Bündnisgrünen hatten Jann Jakobs (SPD) nach Groß Glienicke gebeten. Sie kritisieren, „dass Besitzer von Grundstücken, die zwischen Uferweg und Ufer liegen, auf diesen Beete anlegen sowie Stege und kleine Bauten errichten und sogar Bäume fällen“, erklärte der bündnisgrüne Stadtverordnete Peter Schüler. Dies sei mit dem noch vor der Eingemeindung von Groß Glienicke verabschiedeten Bebauungsplan unvereinbar. Dieser sieht für den Uferstreifen eine öffentliche Grünfläche vor.

Angesichts von illegal errichteten Zäunen erklärte der Oberbürgermeister: „Wir werden Einschränkungen der öffentlichen Zugänglichkeit nicht hinnehmen und dem mit gebotenen Mitteln entgegentreten.“ Jakobs weiter: „Wir wollen keine Situation wie am Griebnitzsee haben.“ Der Leiter der Potsdamer Bauaufsicht Markus Beck kündigte Ordnungsverfügungen gegen die Zaunbauer an. In der Vergangenheit sei die Verwaltung nicht untätig gewesen und habe Namen von Grundstückseigentümern ermittelt. „Wir fangen mit der Nordspitze des Seeufers an“, so Beck – „und die Südspitze verlieren wir nicht aus den Augen“, ergänzte der Oberbürgermeister.

Post von der Bauaufsicht werden vor allem Grundstückseigentümer erhalten, bei denen sich der ehemalige Postenweg im öffentlichen Bereich befindet. Die Stadt wolle keine Gegenreaktion von Grundstückseigentümern provozieren, bei denen der Weg jetzt noch auf ihren Privatgrundstücken liegt. „Sonst stellen sie die Zäune einfach von längs auf quer“, so Beck. Der gegenwärtige Weg wäre dann versperrt. Ziel der Stadt sei es, den Weg an den Stellen, wo er sich auf privatem Gelände befindet, näher ans Ufer in den öffentlichen Bereich zu verlegen oder Privatgrundstücke anzukaufen. Jakobs kündigte an, die Verhandlungen mit dem Bund über einen Flächenankauf zugunsten eines öffentlichen Uferbereiches „zu forcieren“.

Beck zufolge habe die Verwaltung bereits Grundstückseigentümer vom Zaunbau abbringen können. Es gebe die Zusage, einen illegal aufgestellten Wohncontainer am Ufer abtransportieren zu lassen. Dies werde geschehen, wenn Ende Juli die Sanierungsarbeiten am historischen Eingangstor zum Groß Glienicker Park abgeschlossen sind und das Baugerüst abmontiert wird, das jetzt noch die Durchfahrt des Containers verhindere. Jakobs bat Ortsbeiratsmitglied Andreas Menzel (Bündnisgrüne) und Ortsbürgermeisterin Doris Maria Langenhoff (SPD) um Geduld, die Zäune würden nicht sofort verschwinden, da ihre Erbauer gegen die Abrissverfügungen wohl Widerspruch einlegen werden.

Peter Schüler äußerte sich zufrieden mit den gestrigen Ankündigungen der Stadt – und unzufrieden darüber, „dass es so lange gedauert hat“. Guido Berg

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