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Landeshauptstadt: Alter Club ganz jung

Club 91 in der Kastanienallee innen renoviert / Vielfältige Angebote für 12- bis 21-Jährige

Club 91 in der Kastanienallee innen renoviert / Vielfältige Angebote für 12- bis 21-Jährige Brandenburger Vorstadt - 37 Jahre alt ist der Club 91 in der Kastanienallee 22 d und damit der älteste Jugendclub Potsdams. Er wendet sich vor allem an Schülerinnen und Schüler in einem Alter, für das es ansonsten kaum Betreuungsangebote gibt. Jugendamtsleiter Norbert Schweers spricht von „Lückenkindern“ und meint diejenigen ab 12, die gerade dem Hort-Alter entwachsen sind. Darüber hinaus reicht die Angebotspalette für bis 21-Jährige. Der Jugendamtsleiter war gestern in den äußerlich trist aussehenden Flachbau zwischen Zeppelinstraße und Havel gekommen, weil der Club 91 sich mit seinen komplett sanierten Innenräumen vorstellen wollte. „Ich bin ganz happy, dass aus dem dunklen Kellerloch ein Club mit freundlichem Aussehen geworden ist“, sagte Anne Pichler, Geschäftsführerin des Stadtsportbundes Potsdam. Seit1995 ist der Stadtsportbund Träger der Einrichtung. Besonders hob Pichler hervor, dass das Ganze durch Eigenleistungen fertig wurde. Jüngere und ältere Clubmitglieder griffen selbst zu Spachtel und Farbe und die Lehrlinge von Bus e.V. standen ihnen dabei mit Rat und Tat zur Seite. Heute präsentieren sich die Räume in hellen Gelb- und Blautönen. Doch nicht nur die Räume haben sich verändert, auch in der Clubarbeit habe es seit dem letzten Jahr einen Schub gegeben, schätzt Anne Pichler ein. Das kleine Team um Clubleiterin Kerstin Zakrzewski hat in Zukunft viel vor. Zum Beispiel will Peter Neumann, Projektleiter der Reihe „Talk im Club“ den ehemaligen DDR- und Hertha-Trainer Hans Meyer sowie Ex-Boxer Axel Schulz als Gesprächspartner gewinnen. In der Reihe „Talk im Club“ standen in der Vergangenheit viele Landespolitiker Rede und Antwort, auch wenn sich bei den Clubabenden oft nicht mehr als zwanzig bis dreißig Teilnehmer einfanden. „Es gibt in letzter Zeit eine gewisse Politikverdrossenheit“, beklagt Neumann. Bei den Talks wolle er daher verstärkt Gesprächspartner aus anderen Lebensbereichen einladen, ohne aber auf Politiker gänzlich zu verzichten. Zum Clubprogramm gehören darüber hinaus ein Kennenlerntag für Schüler, die in die 7. Klasse kommen, Touren mit dem Jugendboot bis nach Havelberg, Bastelnachmittage, Training für Selbstverteidigung, Blick hinter die Kulissen der Polizei, Besuch des Berliner Olympiastadions und Gespräche mit Hertha-Profis. Wer Lust hat, kann einfach hingehen, um im Internet zu surfen, Tischtennis oder Billard zu spielen beziehungsweise Sport zu treiben. Gegenwärtig beschäftigt der Club drei Sozialarbeiter/-innen, deren Stellen aus dem 610-StellenProgramm des Landes finanziert werden. Günter Schenke

Günter Schenke

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