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Landeshauptstadt: Altes Pflaster als Kulturgut

Groß Glienicker Kreis: Historische Straße schützen

Groß Glienicker Kreis: Historische Straße schützen Groß Glienicke - Der Groß Glienicker Kreis e. V. möchte eine alte Pflasterstraße in Groß Glienicke unter Schutz stellen lassen. „Die Straße ist Teil des historischen Ensembles Gutspark Groß Glienicke, heißt es in einem Schreiben an das Landesamt für Denkmalpflege in Wünsdorf. Immerhin sei das bauliche Ensemble „Potsdamer Tor im Dezember vergangenen Jahres bereits unter Denkmalschutz gestellt worden. Die alte Pflasterstraße bilde einen wichtigen, sichtbaren Zusammenhang zum Gutspark, so Vereinsvorsitzende Renate Toreck. Die Straße führt vom Groß Glienicker Gutspark – durch die heutige Helmut-Just-Straße – direkt in Richtung Döberitzer Heide zum ehemaligen Dorf Döberitz, von dort aus nach Rohrbeck (Gemeinde Dallgow-Döberitz) und vermutlich weiter nach Nauen. „Die Pflasterung der Straße ist ähnlich der Gutsstraße am Spandauer Tor des Groß Glienicker Gutsparks. Die Steine sind sorgsam behauen und so geschickt verlegt, dass selbst heute keine übermäßig breiten Zwischenräume zu erkennen sind. Eine Sorgfalt, die man in der Regel nur übergeordneten Straßen angedeihen ließ, beschreibt der Groß Glienicker Kreis das noch vorhandene Straßenstück. Auf dem Stück von der Landesstraße 20 (Straße nach Seeburg) bis hin zur Grenze des ehemaligen Truppenübungsplatzes sei noch sehr anschaulich die chausseetypische Bepflanzung an der Westseite erkennbar, wodurch die Straße einen natürlichen Witterungsschutz erhielt, wird weiterhin angemerkt. Die Döberitzer Heide wurde zwar bereits von Friedrich dem Zweiten für militärische Manöver genutzt, doch erst Kaiser Wilhelm II. entdeckte die Heide 1895 als idealen Truppen-Übungsplatz. Damals wurde das Dorf Döberitz leergezogen, Anfang des 20. Jahrhundert die Häuser abgetragen und die Döberitzer Heide zum militärischen Sperrgebiet erklärt. „Der glückliche Umstand, dass dadurch die Straße durch Kappung an beiden Enden in einen Dornröschenschlaf gefallen ist, der sie unverändert erhalten hat, begründet eine möglichst rasche Unterschutzstellung, so der Groß Glienicker Kreis. Mit dem Bau dieser Art Straßen – also den Pflasterstraßen mit daneben liegendem Sommerweg – wurde in Preußen erst spät begonnen, da Friedrich der Große „wenig vom Chausseebau hielt (Thorben Olszewski, Freie Universität Berlin). Die erste war dann die Chaussee nach Magdeburg, erstellt um 1800. Der Bau der Straße nach Döberitz kann somit eher auf die Zeit nach 1815 und damit nach den napoleonischen Kriegen datiert werden. W. Gutzeit

W. Gutzeit

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