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Landeshauptstadt: Am Glienicker Horn gibt es keinen Neubau Stadtverordnete votierten für Veränderungssperre

Die Stadtverordneten haben sich zur Potsdamer Kulturlandschaft bekannt und einer Veränderungssperre und einer neuen Bauleitplanung zugestimmt: Am Glienicker Horn darf nicht mehr neu gebaut werden. Der Käufer des rund 1900 Quadratmeter großen Grundstücks Bernd Lüthje wird dort also keinen selbst in den Dimensionen abgespeckten Altersruhesitz errichten können.

Die Stadtverordneten haben sich zur Potsdamer Kulturlandschaft bekannt und einer Veränderungssperre und einer neuen Bauleitplanung zugestimmt: Am Glienicker Horn darf nicht mehr neu gebaut werden. Der Käufer des rund 1900 Quadratmeter großen Grundstücks Bernd Lüthje wird dort also keinen selbst in den Dimensionen abgespeckten Altersruhesitz errichten können. Welche Schadensersatzforderungen damit auf die Stadt zukommen, sei bisher nicht absehbar. Ohne den kurz vor Ende der Stadtverordnetenversammlung gegen 21.30 Uhr gefassten Beschluss hätte Lüthje gültiges Baurecht gehabt. Erst sein Bauantrag und eine erneute Unesco-Androhung, Potsdam auf die rote Liste des bedrohten Weltkulturerbes zu setzen, scheuchten die Stadtverwaltung auf. Dort hatte man versäumt, nach heftigen Einsprüchen der Unesco gegen eine Bebauung des Glienicker Horns 1992/93 das Baurecht zu ändern. Die Zuständigen mussten sich am Mittwochabend deshalb heftige Kritik gefallen lassen. Am weitesten ging dabei der CDU-Fraktionsvorsitzender Götz Th. Friederich. Er verlangte eine Kompromisslösung mit dem Bauherrn. Oberbürgermeister Jann Jakobs: „Es ist ein Abwägungsbeschluss, der nur ja oder nein lauten kann.“ So sahen es schließlich alle Fraktionen, die mehr als den Streit mit dem Eigentümer die Unesco fürchten, wenn weiter im sensiblen Bereich der Schlösserstiftung gebaut wird. Christian Seidel (SPD), Vorsitzender des Bauausschusses, fasste seine Zustimmung in die Worte: „Es ist keine Entscheidung, die man sich so herbeiwünscht, aber in der Verantwortung für die Kulturlandschaft ist ein Kompromiss leider nicht möglich.“ Rolf Kutzmutz (PDS) konstatierte noch einmal kopfschüttelnd: „Es ist viel Zeit ins Land gegangen, nun müssen wir den Schaden möglichst gering halten.“ Die Begründung, warum das Baudezernat eine sofortige Veränderungssperre verschlafen hat, fiel ziemlich lahm aus und die Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz wiegelte ab: „Wir müssen höchstens eine Entschädigung für den Bauantragsaufwand zahlen.“ Jakobs sicherte im Nachgang zumindest zu, mit dem Investor zu reden und ihm andere Alternativen aufzuzeigen. Für nächste Woche sei ein Termin vereinbart. dif

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