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Landeshauptstadt: Am Silbergraben: Platzeck mischt mit Bürger haben Termin beim Ministerpräsidenten

Alt-Drewitz - Die Bürgerinitiative „Am Silbergraben“ hat wegen des umstrittenen Bebauungsplanes an der Nutheniederung einen Gesprächstermin mit Ministerpräsident Matthias Platzeck erwirkt. Aus diesem Grunde wollte sie die Behandlung des Themas auf der Sitzung des Bauausschusses Dienstagabend aussetzen.

Alt-Drewitz - Die Bürgerinitiative „Am Silbergraben“ hat wegen des umstrittenen Bebauungsplanes an der Nutheniederung einen Gesprächstermin mit Ministerpräsident Matthias Platzeck erwirkt. Aus diesem Grunde wollte sie die Behandlung des Themas auf der Sitzung des Bauausschusses Dienstagabend aussetzen. Darauf ließen sich die Stadtverordneten aber nicht ein und empfahlen der Stadtverordnetenversammlung, dem Bebauungsplan mit drei redaktionellen Änderungen zuzustimmen. Das Gespräch mit dem Ministerpräsidenten ist deshalb von einer gewissen Brisanz, weil einige wesentliche Festsetzungen im Bebauungsplan auf den Vorgaben des Landes beruhen. Das betrifft das Maß und die Tiefe der Bebauung entlang der Straße Am Silbergraben. Zwischen den Grundstücken und dem Nuthelauf befindet sich das Landschaftsschutzgebiet Nuthewiesen. Aus diesem Grunde dürfen die Eigentümer höchstens zweireihig bauen. Im Ausschuss brachte die Bürgerinitiative den Vorwurf vor, dass „die Stadt“ private Flächen an die Europäische Union (EU) gemeldet habe, um Gelder wegen der Erhaltung des Fauna-Flora-Habitats zu erlangen. Der Fachbereichsleiter für Stadtplanung, Andreas Goetzmann, musste die Erregung darüber damit beruhigen, dass nicht die Stadt sondern das Land diese Flächen der EU benannt habe. Die Eigentümer beklagen insbesondere, dass zum geschützten Bereich eine 140 Meter breite Abstandsfläche eingehalten werden müsse. Das Bebauungsplanverfahren Am Silbergraben erscheint nach der neuerlichen Diskussion im Ausschuss aus zweierlei Sicht unbefriedigt. Aus der Sicht der Eigentümer, weil sie sich in ihren vermeintlichen Rechten beschnitten und eingeengt fühlen. Und aus der Sicht der Allgemeinheit, weil die anfangs vorgesehene Durchwegung vom Kirchsteigfeld bis zur Nuthe im Verlaufe des Streites entfallen ist. So gibt es am Ende vielleicht einen weitgehend unberührten Landschaftsraum zwischen Nuthe und Dorfrand, der aber kaum wahrgenommen werden kann. Zwar ist die „Festlegung naturschutzrechtlicher Flächen nicht unsinnig“, wie Bauausschussvorsitzender Christian Seidel belehrt. Doch zu einer konsequenten Berücksichtigung der Allgemeininteressen konnte er sich, wie das Ergebnis zeigt, nicht durchringen. G.S.

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