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Sport: Am Unvermögen gescheitert

SVB – Yesilhyurt 1:1/Regionalliga-Träume wohl dahin

SVB – Yesilhyurt 1:1/Regionalliga-Träume wohl dahin Von Hans Peter Ernüchterung, ja Verbitterung machte sich nach dem Abpfiff unter den 1421 Zuschauern breit. Mit dem enttäuschenden 1:1 gegen den SV Yesilhyurt 73 (bei gleichzeitigem 3:0 des MSV Neuruppin bei Türkiyemspor) hatte sich Oberligist Babelsberg wohl endgültig aus dem Regionalliga-Aufstiegsrennen verabschiedet. „So hätte ich mir meinen Abgang nicht vorgestellt“, resümierte ein nachdenklicher Coach Peter Ränke, für den das Fernduell mit Neuruppin entschieden ist, „da die Chancen nun mehr als gering sind“. Wieder einmal war die Truppe an ihrer mangelhaften Psyche gescheitert, hatte die Führung wie schon in den beiden vorangegangenen Spielen nicht ausgereicht. Trotz Benyaminas 1:0 (27.) nach feiner Einzelleistung wirkten die Aktionen gegen die technisch beschlagenen Gäste häufig zu halbherzig. Almedin Civa, einst erfolgreicher Kapitän in Babelsberg und nunmehr mit gleichen Pflichten in Berliner Diensten, meinte verwundert: „Ich habe das Feuer vermisst, mit dem wir früher den Gegner von Beginn an beeindrucken wollten.“ Recht hatte er! Immerhin ging der Gastgeber mit der knappen Führung in die Pause, Träumen war noch gestattet. Doch dann der Gegenschlag der aggressiven und antrittsschnellen Berliner, die nach gelungener Kombination durch Özvatan (51.) den Ausgleich erzielten. Damit kam Farbe in die Partie, auch Babelsbergs Spiel nahm endlich an Fahrt auf. Yesilhyurt mit einem Altersdurchschnitt von 23 Jahren (!) erwies sich weiter als hartnäckiger Kontrahent – die eindeutig klareren Chancen aber besaß der SVB. Doch wie schon gegen Ludwigsfelde und Wismar scheiterte die Elf am eigenen Unvermögen, das bereits bei der mangelhaften Ausführung der Standards (Eckstöße!) begann, sich im Zweikampfverhalten fortsetzte und in der miserablen Chancenverwertung ihren traurigen Höhepunkt fand. Peinlich, wie Routinier Enrico Röver zwei Hundertprozentige versiebte, auch Hendryk Lau und Andreas Lücke mit ihren klaren Einschussmöglichkeiten die Partie nicht wendeten. So hätte es durchaus in die derzeitige Babelsberger Gesamtsituation gepasst, wenn dem eingewechselten Marcello Bellomo kurz vor Ultimo das 1:2 gelungen wäre. Yesilh- yurt-Coach Bülent Gündogdu jedenfalls konnte für sein Team in Anspruch nehmen, „eine willige, aggressive und konzentriert spielende Mannschaft“ gesehen zu haben – dieses Erscheinungsbild traf auf den SVB nicht zu. Deutliche Unzulänglichkeiten haben erneut die derzeitigen Grenzen des SVB aufgedeckt. Auch waren sich offenbar nicht alle Kicker der Bedeutung dieser 90 Minuten bewusst – Patrick Moritz, Florian Grossert, Rene Tretschok, Heiko Bengs und Andreas Lücke ausgenommen. „Zwei Jahre waren für umsonst“, konstatierte niedergeschlagen der 23-jährige Lücke, während Babelsbergs Spielgestalter Patrick Moritz sein Seeleninneres so beschrieb: „Ich bin ganz einfach tot, leer und traurig!“ Eine treffliche Zustandsbeschreibung für die derzeitige Situation, die nur besser werden kann. Babelsberg: Rauch; Bengs, Tretschok, Grossert; Lücke, Schwanke, Moritz,Lettow (46. Warnick), Kindt; Benyamina, Röver (68. Lau).

Hans Peter

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