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Neue Zukunft? Der Bornimer Amtshof hat einen neuen Eigentümer.

© DGA-AG

Landeshauptstadt: Amtshof Bornim verkauft

Hoffnung auf Sanierung des Fachwerk-Denkmals

Bornim - Hoffnung für das Bornimer Ortsbild: Das alte Amtshaus samt Gutsgelände ist verkauft worden. Das in der Zeit um 1650 errichtete Fachwerkhaus zählt zu den ältesten erhaltenen Häusern Potsdams überhaupt. Die Deutsche Grundstücksauktionen AG in Berlin hat auf ihrer Sommer-Auktion 2011 vom 23. bis 25. Juni 2011 das Grundstück Rückertstraße 37 veräußert, wie aus dem Veräußerungskatalog hervorgeht. Erzielt wurde mit 195 000 Euro der Mindestgebotspreis. Der Käufer ist bislang unbekannt.

Das Grundstück ist laut Katalog 5640 Quadratmeter groß und besteht aus einem alten Herrenhaus, dem Amtshaus mit einer alten Brennerei und Stall- und Nebengebäuden. Den Angaben zufolge erlaubt die Untere Denkmalpflege den Ersatz der Stallgebäude durch eine Neubebauung.

Amts- und Herrenhaus stehen seit 2001 unter Denkmalschutz, erklärte der ehemalige Bornimer Restaurator Klaus Broschke gestern den PNN. Eine Restaurierung des seit langer Zeit leerstehenden, vom Zahn der Zeit äußerst mitgenommenen historischen Anwesens sei sehr wünschenswert. „Wo haben wir hier noch Fachwerk?“, erklärte Broschke.

Kritik an der Potsdamer Stadtverwaltung übt der Stadtverordnete Klaus Rietz (ANW/CDU). Bisheriger Eigentümer sei die städtische Pro Potsdam GmbH gewesen. Bei ihr gehörenden Gebäuden, die unter Denkmalschutz stehen, hat die Stadt die Pflicht, sie zu erhalten, erklärte Rietz mit Blick auf den langjährigen Verfall der Bauten. Gegebenenfalls hätte das Areal schon früher und zu einem günstigen Preis an einen sanierungswilligen Investor verkauft werden müssen. Rietz hat nun die Hoffnung, dass der neue Eigentümer „den Schandfleck beseitigt und das Gelände nicht auch wieder zehn Jahre liegen lässt“. Unverständlich ist für Rietz, dass das Gelände verkauft wurde, ohne Flächen zu sichern, die für einen von Verkehrsplanern favorisierten Kreisverkehr in Bornims Ortsmitte benötigt werden.

Das Bornimer Guts- und Amtshaus wurde nach 1657 durch den Großen Kurfürsten aufgekauft – wie alle Güter auf der Insel Potsdam. Letzter Eigentümer vor Friedrich Wilhelm von Brandenburg war der Spandauer Bürger Christoph Fritze, wie Ortschronist Broschke sagte. Im Oberförsterhaus auf dem Gutsgelände war seit 1860 das Kinderheim Bethesda untergebracht, im Amtshaus bis in die 1970er Jahre eine evangelische Kita. gb

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