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Sport: „Anders denken lernen“

SVB-Trainergespann stellte sich den Fragen der Fans – Verein will künftig verstärkt auf Nachwuchs setzen

SVB-Trainergespann stellte sich den Fragen der Fans – Verein will künftig verstärkt auf Nachwuchs setzen Von Henner Mallwitz Vita-Cola und Gessner-Radler, kurze Hosen und die Sonnenbrille ins Haar gesteckt: Das neue Trainergespann des Fußball-Oberligisten SV Babelsberg 03 stellte sich am Mittwoch Abend in der Kneipe „Nowawes“ ganz ungezwungen den Fragen der Fans. Ungezwungen, aber nicht oberflächlich, denn: Rastislav Hogul und sein Co-Trainer René Tretschok wollten sich vor allem vorstellen, über Ziele und Ansprüche reden und versichern, dass hart gearbeitet wird. „Vor kurzem holten wir Schränke fürs Trainerzimmer“, erzählte Tretschok. „Beim Aufbauen fiel uns auf, dass wir eigentlich auch ein Doppelstockbett hätten kaufen müssen.“ Nun, ganz so schlimm wird es noch nicht sein, dass aber jede Menge Arbeit vor dem Verein und insbesondere vor den Trainern liegt, steht außer Frage. „Wir haben intern ein hohes Ziel“, warf Tretschok ein. Was heißen soll, dass die mittelfristigen Aufgaben im Vordergrund stehen. Denn: Derzeit – und da waren sich nicht nur die beiden Trainer einig, befinde sich der SVB in einer Umbruchphase. Das Wort Aufstieg wurde folglich auch auf Nachfragen der Fans nicht in den Mund genommen, ebenso aber auch der letzte Tabellenplatz nicht. „Wir brauchen ein Team, das tauglich für die Regionalliga ist“, erklärte Fußballprofi René Tretschok. „Und das kann noch zwei Jahre dauern.“ Babelsbergs Neuer auf der Trainerbank will dies vor allem durch eine gezielte Nachwuchsarbeit erreichen. Kein Wunder: Der gebürtige Slowake weiß wovon er spricht, trainierte er doch bereits seit 15 Jahren den Fußballnachwuchs. „Der SVB ist meine erste richtige Männerstation und allein deshalb eine große Herausforderung“, so der 33-Jährige. Eines habe er schon erkannt: „Die Jungs müssen anders denken lernen. Denn ein Profi ist man nicht nur in der Bundesliga.“ Allerdings sei er schon angetan von der Leistung im Spiel gegen den FSV Babelsberg 74 gewesen, bei dem das Team „hart gearbeitet“ habe. Und so solle es auch weitergehen: Erst komme die Arbeit, dann der Erfolg und nur dann auch die Freude für die Fans. Die zeigten sich indes durchaus angetan von der Erscheinung der beiden, von klaren Antworten auf klare Fragen und auch von der Kritikfähigkeit. „Wir sind in der vergangenen Saison nicht an unsere Grenzen gegangen“, gestand Tretschok ein. Das solle mit den vielen Neuzugängen nun anders werden, aber: „Wir brauchen viel Geduld, auch von euch.“ Das Thema Nachwuchsarbeit wird für den SVB auch künftig ein ganz entscheidendes sein. Um eines komme man als aufstrebender Verein aber nicht umhin. „Ebenso wie Turbine streben wir Internatsplätze für unsere jungen Spieler an“, sagte SVB-Geschäftsführer Ralf Hechel. „Die enge Verbindung von Schule und Verein ist für eine erfolgreiche Nachwuchsförderung von großer Wichtigkeit, was die Potsdamer Erfolge ja letztlich zeigen.“ Beim gestrigen „Runden Tisch“ über die Situation des Fußballs im Osten, an dem Hechel und Turbine-Coach Bernd Schröder in Leipzig teilnahmen, wollten beide diese Problematik vor der Deutschen Fußball-Liga und dem Deutschen Fußball-Bund zur Sprache bringen. Ein erster Schritt, der für die Zukunft des SVB womöglich ein sehr wichtiger sein könnte.

Henner Mallwitz

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