zum Hauptinhalt
Am 17. Januar 2014 wurde des 120 Millionen Euro teure Gebäude eröffnet.

© Ralf Hirschberger/dpa

Kein Eintritt für Landtag Brandenburg: April-Scherz sorgt für Irritationen

Dass der Landtag künftig Eintritt verlangt, war ein Aprilscherz. Einige glaubten de vermeintlichen Plan des Landesrechnungshofes, dass jeder Besucher einen Euro Eintritt zahlen muss. Die Reaktionen.

Potsdam - Als der Potsdamer Linken-Bundestagsabgeordnete Norbert Müller am 1. April die PNN las, war er sofort verärgert. „Rechnungshof will Eintritt für den Landtag“, lautete die Schlagzeile, die Müller sofort im sozialen Netzwerk „Facebook“ kommentierte und dem angeblichen Vorschlag ein „bemerkenswertes Unverständnis für Demokratie“ attestierte.

Denn der Plan des Landesrechnungshofpräsidenten Christoph Weiser, wegen des Besucheransturms auf den Landtag und den damit verbundenen Schäden künftig einen Euro Eintritt zu verlangen, war exklusiv für den 1. April reserviert. Auch die Mitarbeiter des im Landtag ansässigen Rechnungshofs seien von der Idee ihrer Chefs überrascht worden, hätten sie aber mehrheitlich als durchaus ernst gemeint empfunden, hieß es auf den Fluren der Kontrollbehörde. Und der Verband der Berliner Stadtführer fragte über die PNN-Facebook-Seite ungläubig nach: „Ist das jetzt Ernst?“ Dagegen ulkte der CDU-Landtagsabgeordnete Dierk Homeyer, der Vorschlag dürfe nur umgesetzt werden, wenn das Ladenöffnungszeiten-Gesetz nicht gilt: „Der Potsdamer Einzelhandel darf dann im Innenhof des Landtages jeden Sonntag uneingeschränkt seine Produkte verkaufen! Das nennt man innovativ, zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen!“ Ein anderer Leser plädierte hingegen für „Metergeld“ im Landtag, gemessen über einen Schrittzähler. Und ein weiterer Facebook-Nutzer schrieb, immer noch etwas aufgebracht: „Ob das ein Aprilscherz ist, bleibt abzuwarten... In Potsdam würde mich nichts mehr wundern!“

Fahrrad statt Auto für Neu-Potsdamer

Auch andere hatten Ideen für einen kleinen Scherz. So vermeldete die Pressestelle der Stadt, Neu-Potsdamer, die sich im Bürgerservice anmelden, müssten künftig mehrere Fragen beantworten – etwa zu Potsdam. „In welchem Jahr hielt zum letzten Mal ein ICE am Hauptbahnhof? Wie heißen die beiden führenden politischen Kontrahenten in der Stadtverordnetenversammlung im Volksmund?“ Mindestens 14 von 20 Fragen müssten korrekt beantwortet werden – sonst werde die Neuanmeldung nicht akzeptiert. „Wir möchten, dass sich die Menschen mit ihrem künftigen Wohnort identifizieren, dass es sofort zu ihrer geliebten Heimat wird“, wird Oberbürgermeister Jann Jakobs zitiert. Damit würden Befürchtungen vor einem ungezügelten Wachstum ernst genommen. Wer den Test bestehe, erhalte ein Willkommensgeschenk – zum Beispiel ein Fahrrad, wenn Neu-Potsdamer zusagen, auf ein Auto zu verzichten.

Auch das Finanzministerium meldete sich: „Die zum 1. April versendete Pressemitteilung, nach der ab 1. Juli dieses Jahres der Dienstsport für die rund 3200 Beschäftigten in Brandenburgs Finanzämtern zum festen Bestandteil ihrer Tätigkeit wird, war ein Aprilscherz. Ein angeblicher Erlass von Finanzminister Christian Görke ist frei erfunden.“ (PNN)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false