zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Asiatische Schärfe für europäische Gaumen

Hobbyköche maßen beim Regionalwettbewerb des „Cooking Cup“ im Küchenstudio ihre Können

Hobbyköche maßen beim Regionalwettbewerb des „Cooking Cup“ im Küchenstudio ihre Können Mit Essen spielt man nicht. Aber Experimentieren ist erlaubt beim Cooking Cup 2005. Kreativität und Fantasie beim Kochen sind bei diesem von der Zeitschrift „ELLE bistro“ und Siemens präsentiertem Wettbewerb gefragt. Der von den Veranstaltern geforderte Ideenreichtum war am Montagabend beim Potsdamer Regionalausscheid im Geschäft „Mario Daniel Küchen und Wohndesign“ in der Berliner Straße spürbar. In einer der edlen Präsentations-Küchen klapperten die Messer und Töpfe. Filigrane Handarbeit und vor allem Fingerfertigkeit waren beim Schneiden von winzigen Streifen aus der Schale einer Limone gefragt. Reis wurde mit Hilfe von kleinen dreieckigen Förmchen auf den Tellern angerichtet. „Auch den Ingwer muss man ganz klein Schneiden, damit er nicht auf der Zunge brennt“, erläuterte Hobbyköchin Stephanie Dreutter ihr Vorgehen den etwa 25 Besuchern. Zusammen mit David Bredin bereitete sie, dem diesjährigen Motto des Cooking Cups „Fantastisch asiatisch“ entsprechend, ein Gericht zu. Stephanie Dreutter habe es aus Indonesien mitgebracht: im Bananenblatt gegrillte Makrele mit Sambal und Mango. „Zuhause mussten wir aber noch ein wenig experimentieren, denn einige Zutaten sind in Deutschland einfach nicht zu bekommen“, erzählte die junge Frau. Die Schärfe der asiatischen Küche sei zum Beispiel ein Problem in europäischen Breiten. Durch die Kombination mit süßen Zutaten – wie etwa der Mango – sei die Schärfe bei der gegrillten Makrele jedoch „angenehm frisch“, befand Daniela Lühring, eine Freundin des Kochteams. „Und über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten!“ „Es ist schön zu sehen, dass sich die Leute mit dem Kochen beschäftigen“, freute sich Jurymitglied Peter Wardin. Es sei wichtig, dass man sich mehr mit dem Thema „Essen“ beschäftige. Der Wettbewerb sei dafür ein sehr gutes Beispiel, so der Koch des Restaurants „Zur Alten Brauerei“ in Beelitz. „Eine Bewerbung war nur als Zweier-Team möglich“, erklärte Iris Parsiegla, die den Wettbewerb in diesem Jahr begleitet und organisiert, die Grundregeln. Die Rezepte hätten sich die Bewerber selbst ausdenken müssen. „Für vier Personen muss gekocht werden und die Teilnehmer haben 60 Minuten Zeit dafür.“ Über 680 Einsendungen seien bei der Zeitschrift „ELLE bistro“ eingegangen. In 30 Regionalwettbewerben würden die Halbfinalisten ermittelt. Drei Teams kochten in Potsdam. Eines sollte sich fürs Halbfinale qualifizieren. So musste also ein Sieger gefunden werden, auch wenn alle Gerichte allen Anwesenden zu schmecken schienen. Nach den Kriterien Originalität, Geschmack, Harmonie der Grundprodukte, eigener kreativer Anteil, Zeiteinhaltung und Sauberkeit am Arbeitsplatz wurden die asiatischen Kreationen von den Jurymitgliedern Peter Wardin und Michael Fell bewertet. Die Gewinner des Abends hießen Wolfgang Kriegs und Dieter Seiler aus Berlin. Ihr Reissandwich, eine Miso-Suppe mit Milch und eingelegte Tomaten überzeugten die Jury. Bei der Idee für ihr Gericht hätten sie sich stark an der Ästhetik der japanischen Lunchboxkultur orientiert, erklärte Amateur Kriegs fachmännisch. „Über Einkäufe im Asien-Supermarkt und durch Bücher haben wir uns weitere Anregungen gesucht.“ Auf die beiden Hobbyköche warte nun das Halbfinale in Traunreut. Insgesamt 30 Teams werden dort um den Einzug ins Finale kochen. Die besten fünf Teams fliegen dann für eine Woche zum Finale nach Shanghai.Marcel Piest

Marcel Piest

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false