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Sport: Asienmeister hatte große Mühe

Chinas Wasserballer gewannen vor der WM nur knapp 15:12 beim OSC Potsdam, der morgen auch Gastgeber der ostdeutschen Pokalrunde der B-Jugend ist

Die Sensation lag in der Luft, doch am Ende behielt die chinesische Wasserball- Nationalmannschaft die Oberhand. In einer tollen Partie vor gut 100 Zuschauern rief Zweitligist OSC Potsdam am Donnerstag-Abend in der Schwimmhalle am Brauhausberg all sein Können ab. Nur mit 12:15 (2:3, 3:5, 2:4, 5:3) unterlag das junge Team von Trainer Peter Driske dem Asienmeister im Trainingsspiel.

„Die Partie hat wieder mal eindrucksvoll gezeigt, dass hier etwas Besonderes entsteht“, schwärmte Wasserball-Abteilungsleiter Harry Volbert. „Diese Potsdamer Mannschaft ist die stärkste, die wir je hatten, und gleichzeitig noch so jung.“ Mit einem Altersdurchschnitt von 20 Jahren gehöre diesem Team die Zukunft.

Die Potsdamer begannen schwungvoll und ohne Angst und bestimmten anfangs sogar über weite Strecken die Partie. Jugend-Nationalspieler Hannes Schulz erzielte nach einem spektakulären Alleingang bereits nach gut zwei Minuten das 1:0. Wenig später erhöhte Stephan Hartkopf mit einem satten Wurf aus der zweiten Reihe auf 2:0. Weitere hochkarätige Chancen boten sich dem OSC, doch im Abschluss fehlte ab und zu das entsprechende Quäntchen Glück. Besser machten es die Chinesen, die sich in den letzten Zügen der Vorbereitung auf die Wasserball-Weltmeisterschaften im australischen Melbourne befinden. Drei Treffer in Folge schluckte die bis dahin tadellose Potsdamer Abwehr.

Nach dem 3:3-Ausgleich durch Schulz im zweiten Viertel straffte sich das Nationalteam der Volksrepublik und erhöhte den Druck. Viermal in Folge musste der wieder einmal glänzende OSC-Torhüter Paul Seidler hinter sich greifen, bevor Jugend-Auswahlspieler Tobias Lentz mit einem etwas glücklichen Fernschuss auf 4:7 verkürzte. China legte wieder vor, doch fünf Sekunden vor der Halbzeit staubte Philip Uhlig zum 5:8 ab.

Nach der Pause agierte der OSC etwas glücklos, während die Gäste ihre Chancen eiskalt zur 5:12-Führung einhämmerten. Potsdam gab sich aber nicht auf und bot der lautstarken Kulisse eine tolle Aufholjagd, die durch Uhlig und Maximilian Stresow noch im dritten Viertel eingeleitet wurde. Die Schlussminuten gehörten dann allein dem OSC. Mit 5:3 gewann Potsdam sensationell den letzten Abschnitt und brachte die Zuschauer zum Toben. Gregor Karstedt, Uhlig, Lentz (2) und Hartkopf trafen noch zum mehr als achtbaren 12:15-Endstand.

„Sicher gehören die Chinesen nicht zur absoluten Weltspitze“, so Coach Driske. „Dennoch wird genau diese Mannschaft in wenigen Tagen bei den Weltmeisterschaften starten. Es ist fantastisch, wie wir gegengehalten haben.“ Auch OSC-Jugendtrainer André Laube war hochzufrieden, wurden doch zehn der zwölf Treffer durch A- und B-Jugendliche erzielt. „Wenn die Jungs am Sonntag eine ähnliche Leistung abrufen, bin ich guter Dinge“, so Laube. Da richtet der OSC am Brauhausberg die ostdeutsche Pokalendrunde der B-Jugend aus. Um 15.30 Uhr trifft Laubes Truppe auf den SC Magdeburg, um 19.50 Uhr auf die Wasserfreunde Spandau 04. „Spandau und wir sind vielleicht die beiden besten Mannschaften Deutschlands dieses Jahr. Das wird ein Rassespiel.“

Das chinesische Auswahlteam, das erst seit wenigen Jahren im Hinblick auf die olympischen Spiele in Peking intensiv gefördert wird, reist nun nach Hamburg. Dort wird es noch einige Tage trainieren und dann direkt nach „Down under“ zur WM fliegen. In Melbourne will es sich besser verkaufen als vor zwei Jahren, wo die Mannschaft aus dem „Reich der Mitte“ sieglos den letzten Platz belegte.

Potsdam: Paul Seidler, Christoph Grabbert, Victor Saar, Stephan Hartkopf (2), Philip Uhlig (2), Hendrik Schlabitz, Gregor Karstedt (1), Erik Miers (1), Tobias Lentz (3), Hannes Schulz (1), Maximilian Stresow (2), Jacob Drachenberg, Tommy Jeschull, Axel Krzenciessa, Christoph Schmidt.

China: Ge Wei Qing, Liu Si Wei (1), Qiu Yuan Zhang (1), Dong Tiw Li, Wu Zhi Yu (3), Li Bih (1), Wang Yong (5), Wang Beiming (1), Gui Ji Ye (2), Zhu Janki, Lu Lei (1), Zhang Liang, Majian Jun.

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