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Sport: Auf dem Sprung ins Oberhaus

Motor Babelsberg könnte in die erste Box-Bundesliga aufsteigen – das Vorhaben hängt jedoch vom Geld ab

Mit dem Sieg gegen des Boxteam Hanse Wismar haben die Boxer von Motor Babelsberg am Sonnabend vorzeitig die Meisterschaft in der 2. Bundesliga für sich entschieden. Zum zweiten Mal in Folge setzte sich das Team von Trainer und Manager Ralph Mantau damit an die Spitze der Liga. Der Gong für den letzten Kampf ertönt am 22. April in Wolfenbüttel – der Spitzenplatz ist den Babelsbergern jedoch nicht mehr zu nehmen.

Glückwunsch zur gelungenen Meisterschaft, die Motor ja nun schon zum zweiten Mal in Folge gewonnen hat. Wo sehen Sie die Ursachen für den Erfolg, Herr Mantau?

Danke sehr, Ursachen wird es einige geben. Vor allem sehe ich aber, dass die Mannschaft inzwischen über Jahre hinweg gewachsen ist. Wir haben eine gute Stimmung im Team, Querulanten gibt es nicht und das Team hält fest zusammen. Im Gegensatz zu anderen Mannschaften in der zweiten Liga haben wir auf einen festen Stamm gebaut und nur elf Boxer zum Einsatz gebracht.

Das haben nicht zuletzt auch die Fans registriert. Welche Rolle spielen die denn für den Verein?

Eine ganz wichtige. Die Fans identifizieren sich mit den Sportlern, feuern sie an, und diese gute Stimmung ist beim Boxsport unbedingt nötig. Das Toyota-Autohaus ist bei jedem Heimkampf gut besucht; wir haben ein festes Stammpublikum.

Nach dem erneuten Gewinn der Meisterschaft stellt sich nun abermals die Frage nach dem Aufstieg in die erste Bundesliga.

Das ist eine sehr komplizierte Sache. Denn schließlich hängt der Aufstieg einzig und allein vom Geld ab. Wir müssten uns unbedingt personell verstärken, viele Mehrkosten würden auf uns zukommen, und das können wir uns als kleiner Verein gar nicht leisten. Rund 85 000 Euro würde eine solche Saison schon kosten.

Heißt also, wenn das Geld da wäre, würde Motor aufsteigen?

Ja, das ist denkbar. Aber noch läuft die Saison, und erst dann laufen die Verhandlungen. Wir planen für die zweite Liga, haben die andere Sache aber fest im Auge. Letztlich wollen wir aber lieber attraktiven Sport bieten als unten zu stehen. Demnächst gibt''s auch Gespräche mit dem Ligaausschuss, denn da liegt einiges im Argen.

Inwiefern?

Bislang muss beispielsweise das Weltergewicht zweimal besetzt sein. Für uns völlig utopisch. Und auch über die Höhe der Ausgleichszahlungen an andere Vereine muss noch diskutiert werden.

Daran ist ja schon so mancher gescheitert.

Ja, beispielsweise Mülheim. Die haben sich völlig übernommen und mussten schließlich Insolvenz anmelden.

Sie sprachen die notwendige Verstärkung im Falle des Aufstiegs an. Kann der aus den eigenen Reihen kommen?

Leider nein. Wir investieren zwar viel Zeit und Kraft in die Nachwuchsarbeit, sind aber auf leistungsstarke Kämpfer auch aus dem Ausland angewiesen. Das geht aber keinem deutschen Verein anders.

Von einigen Potsdamer Vereinen wird eine mangelnde Unterstützung der Stadt beklagt. Wie sehen Sie das?

Wir sind sehr zufrieden. Ob es um die Plakatierung oder die Nutzungserlaubnis für das Autohaus geht – das läuft immer sehr unbürokratisch ab. Wollen wir hoffen, dass das auch so bleibt. Vielleicht ja demnächst in der ersten Liga.

Das Gespräch führte Henner Mallwitz

Ralph Mantau (44) ist Trainer und Manager der Boxer von Motor Babelsberg. Zum zweiten Mal in Folge gewann er mit seiner Mannschaft die Meisterschaft der zweiten Bundesliga.

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