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Homepage: Auf der Suche nach dem Heiligen Gral Physiker aus aller Welt treffen sich zu LOOPS “05

Eine der größten Herausforderungen der theoretischen Physik besteht heute darin, die Allgemeine Relativitätstheorie und die Quantentheorie unter einen Hut zu bringen. Erst, wenn der scheinbar unüberwindbare Graben zwischen den Theorien überbrückt werden kann, wird man verstehen, was „die Welt im Innersten zusammen hält“.

Eine der größten Herausforderungen der theoretischen Physik besteht heute darin, die Allgemeine Relativitätstheorie und die Quantentheorie unter einen Hut zu bringen. Erst, wenn der scheinbar unüberwindbare Graben zwischen den Theorien überbrückt werden kann, wird man verstehen, was „die Welt im Innersten zusammen hält“. Eine Quantentheorie der Allgemeine Relativitätstheorie – kurz Quantengravitation – aufzustellen, wird deshalb von vielen Physikern als „Heiliger Gral“ der modernen Physik bezeichnet. Sollte es gelingen sie zu entwickeln, wird sie das Verständnis von der Natur revolutionieren. Auf der Suche nach dieser Theorie treffen sich derzeit zahlreiche renommierte Wissenschaftler am Golmer Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut). Die international bedeutende LOOPS-Konferenz findet erstmal in Deutschland statt. Einen viel versprechenden Ansatz für die gesuchte Quantentheorie liefert die so genannte Schleifenquantengravitation oder auch Loop Quantum Gravity (LQG). Ihr Name rührt daher, dass in dieser Theorie der Raum aus kleinsten Quanten, nämlich winzigen, verketteten und sich schneidenden Schleifen aufgebaut ist, die zeitlich vergehen und entstehen könnnen. Diese Theorie kann als konsequente Weiterentwicklung der Allgemeine Relativitätstheorie gesehen werden. Die Allgemeine Relativitätstheorie berücksichtigt keine Quanteneffekte. Diese werden erst bei unvorstellbar kleinen Abständen, also beispielsweise in starken Gravitationsfeldern, wie sie kurz nach dem Urknall existierten, oder im Zentrum Schwarzer Löcher wirksam. Das Max-Planck-Institut in Golm und das Perimeter Institute in Waterloo/Kanada sind weltweit diejenigen Institute, an denen sowohl im Bereich der Schleifenquantengravitation als auch der Stringtheorie – ein zweiter Ansatz für die Quantengravitation – prominent geforscht wird. Der Austausch zwischen beiden Richtungen wird gepflegt und fand unter anderem in der Konferenz „Strings meets Loops“, die im Jahr 2003 einiges Aufsehen erregt hat, seinen Ausdruck. Weltweit arbeitet eine ständig wachsende Anzahl von Forschern an der Schleifenquantengravitation und alternativen Hintergrundunabhängigen Zugängen zur Quantengravitation. Derzeit sind es rund 300. Etwa 150 von ihnen, darunter alle führenden Köpfe treffen sich derzeit in Potsdam. Die Suche der Physiker nach dieser Theorie rührt auch an die Metaphysik. Die Faszination, die dieser Heilige Gral der Physik nicht nur auf Forscher ausübt, ist ungebrochen. Mit den enormen Größenbereichen, welche die Physik überspannt, stößt sie an die Grenzen dessen, was menschlicher Geist überhaupt noch erfassen kann. Im Rahmen der Konferenz findet heute ein öffentlicher Vortrag statt: Prof. Dr. Lee Smolin, Perimeter Institute, Canada hält den Vortrag „The unfinished revolution: Finishing what Einstein started“, um 19.30 in der Berliner Urania, Straße an der Urania 17, 10787 Berlin. SM

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