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Auftakt im Schnee. Mit einem einstündigen Intervall-Lauf im Hauptstadion des Luftschiffhafens begann für Turbine Potsdam am Donnerstagabend die Vorbereitung auf die weitere Frauenfußball-Saison.

© Andreas Klaer

Von Michael Meyer: Auftakt in Schnee und Halle

Turbine Potsdam startete ins Training für die restliche Frauenfußball-Saison / Heute nach Zinnowitz

„Schön, dass es wieder losgeht“, sagte Corina Schröder gestern Abend beim Gang in die Ballspielhalle des Potsdamer Luftschiffhafens, in der Turbine Potsdam die erste Trainingseinheit mit dem Ball in diesem Jahr absolvierte. „Zu Hause bei der Familie war es schön, aber jetzt will ich wieder angreifen.“

Der Linksfuß aus dem westfälischen Dingden, der in der Winterpause seinen blonden Zopf sichtbar gestutzt hat, möchte sich in der Frühjahrsrunde wieder in die Stammelf des Deutschen Frauenfußball-Meisters spielen, der in der restlichen Saison Großes vor hat. Am 23. Januar will Turbine in Magdeburg den DFB-Hallenpokal erfolgreich verteidigen, ebenso spätestens am 9. Mai beim Gastspiel in Wolfsburg den Deutschen Meistertitel. Im DFB-Pokal möchten die Potsdamerinnen nach der erfolgreichen Eliminierung des FFC Frankfurt im Viertelfinale nun ins Endspiel am 15. Mai in Köln einziehen, auch das Finale der UEFA Women''s Champions League am 20. Mai in Madrid ist ihr Ziel. „Wir haben anspruchsvolle Vorhaben, für die wir noch hart arbeiten müssen“, meinte denn auch Chefcoach Bernd Schröder.

Zum gestrigen Trainingsauftakt, der mit einem einstündigen Intervall-Lauf durch den Schnee des Stadions eingeläutet wurde, hatte Schröder 16 Kickerinnen um sich versammelt. Neu dabei waren mit den Abwehrspielerinnen Kristin Demann und Jennifer Cramer – Letztere schaute wegen einer leichten Erkältung vorsichtshalber nur zu – sowie Mittelfeldspielerin Karoline Heinze auch drei U17-Nationalspielerinnen aus der eigenen zweiten Mannschaft. „Wir wollen gucken, wie weit sich die drei inzwischen weiterentwickelt haben“, sagte Bernd Schröder zu diesen Youngstern. Demann war im vergangenen Sommer vom SV Havelse nahe Hannovers an die Havel gekommen und hatte schonmal mit dem Erstliga-Kader mittrainiert, Heinze und Cramer sind seit anderthalb Jahren an der Potsdamer Sportschule.

Das Trio wird auch dabei sein, wenn die Bundesliga-Mannschaft heute aus dem tief verschneiten Potsdam ins dreitägige Kurztrainingslager im Ostseebad Zinnowitz reist, wo gestern nur eine relativ dünne Schneedecke lag. „Wir werden dort vor allem Hallentraining machen, dazu Schwimmen und Saunabesuche – und jeden Morgen einen schönen Strandlauf“, erklärte Coach Schröder, der mit seiner Mannschaft im Hotel „Baltic“ absteigen und die Anlagen der Sportschule Zinnowitz gleich in der Nachbarschaft nutzen will. „Wir werden täglich zwei Stunden dreigeteilt Kraft-, Schnelligkeits- und Technikübungen absolvieren.“ Stürmerin Isabel Kerschowski wird nach ihrer Knieoperation zwar mit von der Partie sein, aber unter Regie des Physiotherapeuten Matthias Pefestorff ihr eigenes Programm durchziehen. Im Trainingslager fehlen werden Tabea Kemme, Marie-Louise Bagehorn und Sandra Wiegand, die derzeit mit ihrer Schulklasse zu einem Winterlager in Italien weilen.

Andererseits hofft der Trainer, dass seine fünf Sportsoldatinnen bis heute Abend ebenfalls in Zinnowitz eintreffen. Bianca Schmidt, die seit 1. Januar zur Bundeswehr-Sportfördergruppe gehört, absolviert gegenwärtig ihren Grundwehrdienst in Nienburg, während Jennifer Zietz, Babett Peter, Fatmire Bajramaj und Nadine Keßler bei einem dreiwöchigen Übungsleiter-Lehrgang in Warendorf weilen. „Wird Zeit, dass wir wieder anfangen“, sagt Jennifer Zietz. Sie wird heute wohl etwas später im „Baltic“ eintrudeln, denn sie feiert am Nachmittag in Hamburg noch Hochzeit – die ihrer Mutter Beate. „Die Pause“, meint Turbines Kapitän, „war viel zu lang, mir reicht schon eine Woche ohne Fußball. Wir vier haben heute in Warendorf auch schon ein bisschen mit dem Ball gespielt.“

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