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Sport: Auftaktsieg ohne Glanz

FFC Turbine Potsdam startete mit einem 3:0-Heimerfolg über Sindelfingen in die neue Bundesliga-Saison

FFC Turbine Potsdam startete mit einem 3:0-Heimerfolg über Sindelfingen in die neue Bundesliga-Saison Von Michael Meyer Mit einem 3:0 (2:0)-Heimsieg über Aufsteiger VfL Sindelfingen startete UEFA- Cup- und DFB-Pokalsieger 1. FFC Turbine Potsdam gestern in die neue Bundesliga-Saison. Vor 1362 Zuschauern trafen Navina Omilade (16.), Jennifer Zietz (23.) und Inken Becher (69.) für die Gastgeberinnen. Es war allerdings ein Sieg ohne Glanz, der noch viele Wünsche offen ließ. Mangelnde Präzision bei vielen Zuspielen, Leerlauf im Mittelfeld, unnötige Stockfehler – die Potsdamerinnen verwöhnten ihre erwartungsvollen Fans nicht. „Stimmt. Man hat heute gemerkt, dass wir noch in der Vorbereitung sind“, bestätigte Omilade, die Turbines erstes Saisontorschützin war, später. Als ein Querschläger vor ihren Füßen landete, zog sie von halbrechts ab und traf ins lange linke Eck zum 1:0. „Natürlich habe ich mich darüber gefreut – aber es ist noch viel zu tun“, vermied die 23-Jährige übergroße Euphorie. So wie auch ihre Mitspielerinnen. „Wir haben uns noch zu viele individuelle Fehler geleistet und noch ziemlichen Nachholebedarf“, bestätigte Mannschaftskapitän Ariane Hingst nach dem Abpfiff. Und Jennifer Zietz meinte. „Vieles lief noch nicht wie gewünscht. Wir sind heute viele Wege umsonst gelaufen, das machte die Sache schwer.“ Das 2:0 der 21-Jährigen war dennoch sehenswert: Sie zog fast von der linken Eckfahne ab, und das Leder klatschte vom rechten Innenpfosten in die VfL-Maschen. „Eigentlich“, gestand Zietz, „sollte es eine Flanke werden, aber der Ball hat viel Drall bekommen“ Die frühe 2:0-Führung hätte für Ruhe in Turbines Aktionen sorgen müssen, doch viele gute Ansätze wurden überhastet zunichte gemacht. Und tauchte Potsdam vorm Gäste-Kasten auf, klärte Sindelfingens Schlussfrau Daniela Doneli mehrmals im Klassestil (39. gegen Pohlers, 67. gegen Zietz, 78. gegen Hingst und Isabel Kerschowski, 87. gegen Hingst, 90. gegen Wimbersky). Bei Potsdams 3:0 allerdings war auch die 31-Jährige machtlos. Conny Pohlers jagte den Ball nach einer Omilade-Flanke von rechts an die Lattenunterkante, und im Nachschuss war die vorgerückte Inken Becher erfolgreich zur Stelle.. Auf der Gegenseite musste aber auch Turbines Torhüterin Nadine Angerer zweimal in großem Stil retten, als Stürmerin Sandra Ruf bei Konterversuchen des VfL vor ihr auftauchte (17., 66.). Und viel Glück hatte Angerer, als sie das Leder bei einem überraschenden Heber Melanie Müllers gerade noch so an ihren rechten Pfosten lenken und dann festhalten konnte (19.). Sindelfingens Coach Markus Witte war trotz der Niederlage zufrieden, „denn schließlich haben wir hier bei einer Spitzenmannschaft Europas gespielt.“ Sein Potsdamer Kollege Bernd Schröder monierte zwar „spielerisch noch viele Lücken und zu viele technische Fehler“, zeigte sich aber ansonsten ungewohnt milde: „Schwamm drüber. Drei Punkte und null Gegentore – okay.“ Schröder sah seine Potsdamer Truppe gestern bei 60 Prozent ihres Leistungsvermögens, Cristiane bei noch viel weniger. „Was schade war, denn sie hatte eine Super-Vorbereitung, was heute nicht so zum Tragen kam. Aber sie wurde nach der Pause auch zu wenig ins Spiel einbezogen.“ Sollte Turbine nach den nächsten beiden Spielen in Essen und gegen den Hamburger SV neun Punkte auf dem Konto haben, „könnten wir an den Feinschliff der Mannschaft gehen“, so Schröder. Turbine Potsdam: Angerer: Carlson, Becher, Kuznik; Omilade (70. Thomas), Hingst, Zietz, Cristiane; Wimbersky, Pohlers (70. I. Kerschowski), Mittag.

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