zum Hauptinhalt

HINTERGRUND: Aus der Militärkirche wurde der Ort der Friedensgemeinde

Die Garnisonkirche war von Philipp Gerlach als Barockbau entworfen worden. Sie wurde von 1730 bis 1735 auf Anordnung des Königs Friedrich Wilhelm I.

Die Garnisonkirche war von Philipp Gerlach als Barockbau entworfen worden. Sie wurde von 1730 bis 1735 auf Anordnung des Königs Friedrich Wilhelm I. von Preußen in seiner Sommerresidenz für die Angehörigen des Hofstaats und der Garnison errichtet und auch von der Zivilgemeinde genutzt.

Am 21. März 1933 fand in der Garnisonkirche der Festakt zur konstituierenden Sitzung des Reichstages statt. Beim „Tag von Potsdam“ traf Adolf Hitler mit Reichspräsident Paul von Hindenburg an der Verehrungsstätte der preußischen Monarchie zusammen.

Beim Luftangriff auf Potsdam am 14. April 1945 brannte das Innere des Kirchenschiffs und des Turms aus. Lediglich die Umfassungsmauern blieben stehen. Im kreuzförmigen Turmraum wurde 1950 die Heilig-Kreuz-Kapelle eingerichtet, in der noch bis 1968 Gottesdienste und Gemeindeleben stattfanden. Nachdem bereits Wiederaufbauarbeiten begonnen hatten, wurde die Ruine – gegen Proteste in der Bevölkerung – auf Beschluss der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) im Mai und Juni 1968 gesprengt. Auf dem Areal der Kirche wurde bis 1971 ein Rechenzentrum errichtet.

2004 gründeten Bürger die Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam e.V. und im Juni 2008 die Stiftung Garnisonkirche Potsdam, die sich gemeinsam für den Wiederaufbau einsetzen. Ziel ist es das Gotteshaus nach seiner Wiedererrichtung als Bürgerkirche zu nutzen und mit der Erinnerung Lehren aus der Geschichte zu ziehen. Zuvor hatte die Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel e.V. seit 1991 den Wiederaufbau der Kirche im Sinne einer Wiederbelebung preußischer Traditionen vorangetrieben. Weil es keine Einingung mit der evangelischen Landeskirche gab, stellte die Initiative ihre Bestrebungen ein.

Das Buch „Pflugscharen zu Schwertern – Schwerter zu Pflugscharen“ von Anke Silomon (Nicolai Berlin) beschäftigt sich nun mit der Geschichte und dem kirchlichen Leben in der Garnisonkirche (bzw. Heilig-Kreuz-Kirche) zwischen 1914 und 1989. PNN

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false