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Sport: Ausblick nach hinten

Box-Abteilung von Motor Babelsberg ist auf Talentsuche und will Nachwuchsbereich ausbauen

Die Judoka vom UJKC Potsdam haben es sich bereits auf ihre Fahnen geschrieben: Raus aus der Nische, ab in die Öffentlichkeit – ein Rezept, das schon jetzt seine Spuren hinterlassen hat. Die Babelsberger Zweitliga-Boxer können sich bereits seit Jahren nicht über mangelnde Zuschauerzahlen beklagen, und dennoch wollen auch sie nun ihren Sport noch mehr in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses rücken.

Nicht allein jedoch, um die Kassen klingeln zu lassen. „Potsdam war und ist eine Boxhochburg, und als solche wollen wir die Stadt voranbringen“, sagt Gerhard Swientek, der im Verein unter anderem als Trainer für den Nachwuchs tätig ist. „Auch außerhalb des Bundesligageschehens wollen wir Akzente setzen, und das soll künftig vor allem durch gezielte Talentförderung geschehen.“ Eine „breite Front“ solle der Motor-Nachwuchs schon bald bilden; nicht zuletzt sei dies auch Aufgabe des Vereins, der zugleich Landesstützpunkt ist.

In der alten Motorhalle am Konsumhof sollen ab sofort boxbegeisterte Jungs empfangen werden, die – Interesse und vor allem Talent vorausgesetzt – von erfahrenen Trainern eine gediegene Ausbildung erhalten. Dabei ist an das Training in zwei Altersgruppen gedacht. Einerseits nimmt Motor-Manager und -Trainer Ralph Mantau zusammen mit Alexander Philipp – er musste in diesem Jahr verletzungsbedingt die Handschuhe an den Nagel hängen – die 10- bis 14-Jährigen unter seine Fittiche. Die 15- bis 18-Jährigen werden von Gerhard Swintek gecoacht. „Auch wir haben Leute auf deutschem Spitzenniveau und müssen uns nicht hinter dem Olympiastützpunkt oder der Sportschule verstecken“, so Swientek. „Wir dürfen uns nur nicht allein auf das Bundesligageschehen, sondern müssen uns auch stärker auf unseren Nachwuchs konzentrieren. Ein Ausblick nach hinten also.“

Vorerst sollen immer montags ab 17.30 Uhr in der Motorhalle die Jüngeren zum Eignungstest gebeten werden; dienstags und mittwochs sind zur selben Stunde die Älteren an der Reihe. Wenn der Kader steht, wartet ein volles Programm auf die Faustkämpfer. Sowohl personell als auch materiell lässt sich ein tägliches Training durch den Verein auch an den Wochenenden absichern – allerdings noch nicht wie im Leistungssport üblich zweimal am Tag.

Derzeit umfasst der Babelsberger Nachwuchskader 14 Athleten – ausbaufähig also. Bereits seit Jahren arbeitet der Verein zudem erfolgreich als „Kaderschmiede“ für den Olympiastützpunkt in Cottbus und delegierte bereits mehrere erfolgversprechende Sportler an die dortige Sportschule. Der 17-jährige Patrick Sengebusch, der 15-jährige Erik Brechlin und Willi Kraul, der als 17-Jähriger ebenfalls noch seine Sportkarriere vor sich hat, sind einige Beispiele. „Jeder von ihnen hat bereits mehrere Titel erkämpft“, so Swientek. „Und das liegt auch zum großen Teil an der guten Nachwuchsarbeit bei Motor Babelsberg.“

Über die noch intensivere Nachwuchsförderung hinaus soll jedoch auch weiteren Boxinteressierten ein Angebot unterbreitet werden. Derzeit laufen die Planungen für eine Boxschule für Breitensport. Die dort trainierenden Männer sollen vorrangig an Kondition und Technik arbeiten – an Wettkampfeinsätze ist jedoch nicht gedacht. Trainiert wird immer donnerstags von 19 bis 20 Uhr.

Boxinteressierte können sich ab sofort bei Motor Babelsberg vorstellen – weitere Informationen erteilt Gerhard Swientek unter der Nummer 0331/5812846.

Henner Mallwitz

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