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Landeshauptstadt: Bahnhof ohne Bindung

Sanierung des Bürgerbahnhofs kostet etwa drei Millionen Euro, Studenten entwickeln Nutzungsideen

Sanierung des Bürgerbahnhofs kostet etwa drei Millionen Euro, Studenten entwickeln Nutzungsideen Wildpark - Der Bürgerbahnhof neben dem Kaiserbahnhof soll künftig zwei gastronomische Einrichtungen sowie einen Durchgang vom Bahnhof Park Sanssouci auf den Vorplatz erhalten. Für die denkmalgerechte Restaurierung des ältesten Bahnhofes Potsdam und dem ersten öffentlichen Toilettenhaus der Stadt an der ältesten Eisenbahntrasse Preußens werden laut der Baubeigeordneten Elke von Kuick-Frenz etwa drei Millionen Euro an Investitionen nötig. Die Sanierung soll durch den Maulwurf e.V. oder den Bauhof- und Stadtsanierungsausbildung e.V. durchgeführt werden, erster Verein käme auch als Betreiber der dann fertigen Bahnhofsanlage in Betracht. Von Kuick-Frenz sagte, mit beiden Vereinen wurde bereits gesprochen. Das Grundstück gehört jedoch noch immer dem Eisenbahnvermögensamt, das der Stadt laut Beigeordneter noch keine abschließenden Kaufpreis genannt hätten. Daher gebe es auch noch keine konkreten Verhandlungen mit den Vereinen. Bei einem Vororttermin präsentierten Stadtvertreter den teilweise neu gestalteten Bahnhofs-Vorplatz. Beton wurde aufgebrochen, Wildwuchs beseitigt und ein Beet nach der früheren Anlage des Gartenkünstlers Lenné wieder gestaltet. Am Donnerstag wird gegenüber die Bahnakademie im Kaiserbahnhof von Bahnchef Hartmut Mehdorn und Bundeskanzler Gerhard Schröder eingeweiht. Dafür wurde sogar die Fassade des Bürgerbahnhofs teilweise hinter Holz versteckt – der Bahnchef plädierte bekanntlich für den Abriss des historischen Bahnhofes. Mit den Aufmaßen, dem Zustand und künftigen Nutzungskonzepten beschäftigen sich dagegen derzeit Architekturstudenten der Fachhochschule Potsdam. Studentenwohnungen neben dem Bahnhof, Supermarkt und Gastronomie sowie den teilweisen Abriss der alten preußischen Gleisanlage, die nicht mehr benutzt wird, stellen sich beispielsweise Jörg Gottschalk und Torsten Schulze vor. Sie wollen den Bahnhof dadurch in den Mittelpunkt eines Platzes rücken, auf dem er auch früher stand. Zwar gestehen sie ein, dass nicht jeder Vorschlag aufgrund geringer finanzieller Mittel verwirklicht werden könne, doch spiele die Kostenfrage bei der Erarbeitung von Ideen keine Rolle. Die etwa 15 bis 20 Entwürfe, entstanden in enger Zusammenarbeit mit dem Potsdamer Denkmalamt. Sie werden am 7. Juli präsentiert und sind Bestandteil einer Semesterarbeit. Die Studenten haben sich den Bahnhof auch von innen ansehen können: die Trennung von der 1. bis zur 3. Klasse sei noch erkennbar und die bauliche Substanz weit weniger instabil als ursprünglich angenommen. Durch das Aufmaß wird künftig wieder ein Bauplan des Hauses erstellt, der bislang nicht vorlag.

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