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Landeshauptstadt: Band für Mut und Verständigung Erstmals Sonderpreise wegen vieler Bewerber

Potsdam - Orange leuchtende, langstielige Rosen bekamen die diesjährigen Preisträger des „Bandes für Mut und Verständigung“ von Matthias Platzeck überreicht. Der Brandenburger Ministerpräsident ist Mitglied im „Bündnis der Vernunft gegen Gewalt und Ausländerfeindlichkeit“, das den Preis zum 13.

Potsdam - Orange leuchtende, langstielige Rosen bekamen die diesjährigen Preisträger des „Bandes für Mut und Verständigung“ von Matthias Platzeck überreicht. Der Brandenburger Ministerpräsident ist Mitglied im „Bündnis der Vernunft gegen Gewalt und Ausländerfeindlichkeit“, das den Preis zum 13. Mal vergeben hat.

In Anbetracht der erschreckenden Tatsache, dass sich 20 Prozent der Deutschen zu fremdenfeindlichen Vorurteilen bekennen, sei es ermutigend, so Platzeck, dass es an immer mehr Brandenburger Schulen Projekte für Toleranz gibt. In der Kategorie „Mut“ wurde der Potsdamer Verein „Jugend engagiert in Potdam“ ausgezeichnet. Dessen Mitglieder sind Schüler, Studenten und Azubis, die ein Schlüsselerlebnis mit rechter Gewalt hatten. Das müsse nicht immer ein persönliches Erlebnis gewesen sein, sagte eine Studentin bei der Verleihung, aber wenn Freunde aufgrund ihres fremdländischen Aussehens angefeindet würden, sei das Grund genug, um sich zu engagieren. Die Ausländerbeauftragte des Landes Brandenburg, Almuth Berger, betonte, dass dieses Engagement „besonders mutig“ sei, weil es bereits Drohungen gegen einzelne Mitglieder gegeben habe. „Klar haben wir manchmal Angst“, sagte die Studentin auf Nachfrage, aber irgend jemand müsse sich ja stark machen.

In der Kategorie „Verständigung“ gibt es in diesem Jahr zwei Preisträger: Der „Ludwigsfelder Frauenstammtisch“ organisiert unter anderem interkulturelle Sommerfeste und Weihnachtsfeiern, während die in Bernau lebende Kurdin Hatun Ince anderen Migranten dabei hilft, sich zu integrieren. Als sie vor zehn Jahren nach Deutschland kam, sprach sie selbst kein Wort Deutsch. Heute arbeitet sie als Übersetzerin, aber nur ehrenamtlich, weil sie immer noch nur geduldet ist und keine Arbeitserlaubnis hat.

Aufgrund der zahlreichen Nominierungsvorschläge wurden in diesem Jahr erstmals drei Sonderpreise verliehen. Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Gideon Joffe, würdigte dabei unter anderem den Werderaner Abiturienten Steve Kenner vom Ernst-Haeckel-Gymnasium. Der junge Mann hatte im November vergangenen Jahres einen Aktionstag und ein Benefizkonzert gegen rechte Gewalt an seiner Schule veranstaltet, die großes Echo fanden. Juliane Schoenherr

Juliane Schoenherr

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