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Sport: Bestandsaufnahme

Potsdams Schwimm-Hoffnungen starten ab heute bei den Deutschen Meisterschaften

Eine „Leistungsschau“ mit insgesamt 330 Titelvergaben erwartet die deutschen Schwimmer ab heute in Berlin. 273 Vereine haben für 1436 Aktive insgesamt 4441 Einzel- und 114 Staffelmeldungen bei den Deutschen Schwimm- Meisterschaften abgegeben. Von den Großen der deutschen Schwimmszene werden nur die zurückgetretene frühere Europameisterin Jana Henke aus Potsdam, die schwangere Sandra Völker und Teresa Rohmann, die sich einer Schulter-OP unterziehen musste, fehlen.

Vom Bundesstützpunkt Potsdam werden 39 Athleten an den Start gehen – und die Hoffnungen ruhen gleich auf mehreren von ihnen. Die nationalen Titelkämpfe sind nämlich gleichzeitig die Qualifikation für die Europameisterschaften vom 26. Juli bis 6. August in Budapest, für die Junioren-EM vom 6. bis 9. Juli in in Palma de Mallorca sowie für die Premiere der Junioren-Weltmeisterschaften vom 22. bis 27. August in Rio de Janeiro.

„Die EM-Quali will vor allem Benjamin Starke angehen, der für den PSV Cottbus startet“, sagt Stützpunkttrainer Mathias Pönisch. „Er hat ja schon oft für Furore bei Wettkämpfe gesorgt und nahm im vergangenen Jahr an den Weltmeisterschaften in Montreal teil.“ Aber auch Toni Helbig vom OSC Potsdam sei ein aussichtsreicher Kandidat, der sich in den vergangenen Monaten ebenso steigern konnte wie Johannes Dietrich, der von Berlin in den Luftschiffhafen wechselte.

Eine schwere Hürde wartet auch auf Benjamin Madeja. Der Potsdamer Brust- und Lagenspezialist will in erster Linie so weit wie möglich nach vorn kommen, möglichst im Medaillenbereich landen und die Kadernorm schaffen. Ein leichtes Unterfangen wird dies jedoch nicht. Immerhin muss der Sportschüler unter anderem gegen Mark Warnecke von der SG Essen antreten – Deutschlands einzigen Weltmeister.

Bei den Frauen ruhen die Hoffnungen aus Potsdamer Sicht vor allem auf Melanie Otto, für die die Deutschen Meisterschaften ebenso eine Bestandsaufnahme des derzeitigen Leistungsvermögens im Vergleich mit der nationalen Konkurrenz bedeuten. Auf der 800-Meter-Krauldistanz will sich Jaana Ehmcke, die vor anderthalb Jahren von Bremen an die Havel wechselte, ihr Können unter Beweis stellen. Über diese Distanz steht sie derzeit auf Platz zwei der Bestenliste.

„Wir streben in erster Linie eine gute Position für die WM-Quali an“, sagt Trainer Jörg Hoffmann. „Dietrich könnte sich einen Platz in der EM-Mannschaft erkämpfen, Starke ist viel zuzutrauen, Madeja geht über 200 Meter Brust an den Start, und auch auf Jaana Ehmcke bin ich sehr gespannt.“

Letztlich komme es darauf an, dass die guten Trainingsleistungen der vergangenen Monate in Berlin umgesetzt werden. Drei Wochen lang trainierten die Potsdamer in der Höhenluft von Mexiko und machten dort nach Einschätzung ihres Trainers eine gute Figur. „Alle kamen gut durch, nur Benjamin Starke plagte sich mit einem Infekt“, so Hoffmann, der indes nicht sehr glücklich mit der neuen Regelung des Schwimmverbandes ist: Die Finals werden ab Mittwoch von 11 bis 14 Uhr ausgetragen; die Vorläufe abends von 17 bis 19 Uhr.

Henner Mallwitz

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